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[227] 1467. An Nanda Keßler
Mechtshausen 18. Sept. 1904.
Meine liebe Nanda!
Ich beeile mich, euch für Langenschwalbach den besten Erfolg zu wünschen. So macht ihr's, schlau wie ihr seid. Erst geht ihr gesund auf Reisen, holt euch in fremden Betten einige leichte Baccillen, nehmt diese als Motiv zu neuen Ausflügen und gleitet so allmählig den winterlichen Freuden der angestammten Heimath entgegen.
Meinerseits denk ich bestimmt, ob todt oder lebendig, diesen Herbst und Winter in Mechtshausen zu bleiben, während ich gleichzeitig, sofern mir's das Schicksal gestattet, etwas mehr für die historische Bildung sorge.
Mein sogenannter Geist soll euch dann aber mitunter unmerklich umschweben, und wenn ich sehe, daß es euch gut geht, will ich zufrieden sein.
Herzliche Grüße, liebe Nanda, an Dich und Nellie vom
Onkel Wilhelm.[227]