176. An Otto Bassermann

[104] 176. An Otto Bassermann


Wiedensahl 10 März 73


Mein lieber B!

Ich denke, es bleibt bei den 20 sgr; wenn das Ding nur hübsch ausgestattet wird. Der Bogen ist immerhin doch weniger gespannt, wie bei Hallberger u. Braun u. Schneider; auch Schauenburg hat anziehen müßen. Wenn es nur auf die Seitenzahl ankäme, so brauchte ich, wie es z.B. im Antonius geschehn, nur eine statt zwei Zeichnungen auf die Seite zu nehmen. Es ist eben eine Geschichte in 100 Zeichnungen für 20 sgr.

Der bewußte Mann gefällt mir in seinem zweiten Briefe ebenfalls recht gut. – Das Wort Weltaus-st-eller klingt mir unbehaglich; ebenso das Wort Dorfzeitung erregt mir ich weiß nicht was für gemeinplätzliche Gefühle. – Wird Scheffel arbeiten? Wird Auerbach was thun? So eine Zeitschrift ist ein gefräßiger Wurm, der sich mit 52 Ringelgliedern durch das ganze lange Jahr hindurchschlängelt. – Es käme auf Bücker an; sein Talent, seine Arbeitskraft. Aber wie ist dergleichen im Voraus abzuschätzen? Und wenn das Werk mal begonnen, so läßt sich der Apparat nicht kostenlos bei Seite legen. Da braucht's jeden falls noch manche Erwägung. Wollen wir uns in Hannover oder Göttingen treffen, so bin ich bereit. Nur müßte, meine ich, zu einer Besprechung, wenn sie Erfolg haben soll, erst mehr Material vorliegen.

Dein stets getr. Fr.

Willem

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 104.
Lizenz: