801. An Hermann Nöldeke

[325] 801. An Hermann Nöldeke


Wiedensahl Mitwoch morgens. [September 1890]


Lieber Hermann!

Sei bedankt für deinen Brief, den ich in Celle erhielt. Ich fand dort alle wohl, sah auch bei Nöldekens die Pastorin Kastendiek geb. Rabe, welche, schien's, eine verwandtschaftliche Wurstreise machte; dann bei Busch's Lieschen Söhns oder Cordemann nebst ihrer Schwester Anna aus Kopenhagen. Das Wetter war heiß und die Gegend staubig. Amerikanische Brombeeren (zehn Stück 3 Mark), Stachelbeerensortimente (ein Stück 50 801. An Hermann Nöldeke) hab ich bei Schiebler gekauft, werde sie aber wohl vor November nicht kriegen. Von den Brombeeren hab ich 17 Stück, von den Stachelbeeren 8 Stück genommen. Schiebler's Katalog, den er mitschicken will, kannst du dann von mir haben.

Adolf schrieb, daß er zum Herbst an die Schule nach Leer gewiesen ist. Ich denke Sonnabend noch mal nach Wolfenbüttel, falls nicht schon Besuch dort ist.

Mutter und Otto packen grad die Sachen für dich, Butter, Wanne etc., die Heine heut Mittag expediren soll.

Von uns allen die herzlichsten Grüße mit dem Wunsch, daß Ruß und Lehm bald sauber weggefegt sind und dann der Ofen gut zieht.

Dein getr. Onkel

W.B.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 325-326.
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