[490] in einer literarischen Gesellschaft 1831
O lasset uns in dieser düstern, bangen Zeit,
Wo hochanschwellend, donnernd der Geschichte Strom
Die starren langgehegten Eisesfesseln sprengt,
Das neue Leben unter Trümmern bricht hervor,
Und sich in Stürmen umgestalten will die Welt;
O lasset uns, ihr Freunde, – rings verhallt das Lied
Und unserm heitern Saitenspiele lauscht kein Ohr, –
Dennoch die Gottesgabe des Gesanges treu
Im reinen Busen hegen, wahren; daß vielleicht
Wir, hochergraute Barden, einst die Sonne noch
Mit Hochgesang begrüßen, welche das Gewölk
Zerteilend die verjüngte Welt bescheinen wird.
Prophetisch, Freunde, bring ich dieses volle Glas
Der fernen Zukunft einer andern Liederzeit!
Ausgewählte Ausgaben von
Gedichte (Ausgabe letzter Hand)
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