Hellas

[43] Für Lukas Peterich


In Hellas ward die Gottheit hold gestaltet;

Auf Meer und Inseln sehne dich hinaus!

Nie faßt dich dort vor Menschen alter Graus:

Sie haben sich zur Sonne stolz entfaltet.


Gesang, der treu – durch die Besinnung – schaltet,

Geleite dich um dein vertrautes Haus!

Gemüt, bald wird dir wohl bei Windgebraus:

Du spürst, wie Herzensblut im Grauen waltet.


Der Krieger tritt gefaßt zum schönen Weibe:

Die Leidenschaften wägt ein großes Maß,

Daß Anmut ernstgeübten Leibern bleibe!


Bei Spielen, die kein kühnes Lied vergaß,

Erblickst du Jünglinge mit heller Scheibe:

Sie adeln Wettstreit, als geglückten Spaß.
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Quelle:
Theodor Däubler: Attische Sonette, Leipzig 1924, S. 43-44.
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