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[165] den. 3. OsterM. 1642 gehalten.
Satz: begreifft in sich der Ebreischen Oration Inhalt.
O Wer hilffet uns beklagen
Dieses Lebens Eitelheit?
Welcher Mund weiß gnug zu sagen
Von der schnellen Flucht der Zeit?
Wie ein Schiff die Wellen trennet,
Und man keinen Weg doch kennet;
Wie man einen Pfeil abscheusst,
Wie ein Habicht auff die Taube
Plötzlich durch die Lüffte reisst,
So gedeyen wir zum Raube
Dir, du wilde Todes-Macht.
Wir und unser Thun und Pracht
Müssen nur von hinnen ziehen:
Keines güldnen Scepters Schein
Kan so wehrt und thewer seyn,
Er und alles muß nur fliehen,
Nun GEORG WILHELMEN Glantz,
So der Sonnen gleich geschienen,[165]
Für die Nacht des Todes gantz
Unvermögen ist zu dienen,
Nun man Den hebt auff die Bahr,
Der ein Liecht der Helden wahr.
Gegen-Satz Chaldäisch.
Ach mit was betrübtem Hertzen
Heulen beydes Dorff und Stadt!
BRANDENBURG weiß seinem Schmertzen,
Seinem Kummer keinen Raht.
DEUTSCHLAND wil aus Ach und Zehren
Für dem Feinde sich nicht wehren.
JULICH hat zu nichts sonst Lust,
Als das Haar ihm auß-zu-rauffen.
CLEVE schlägt für Angst die Brust,
BERGE geust der Thränen Hauffen
Immer von sich wie ein Meer.
POMMERN seufftzet aus Beschwer,
Thar es aber nicht gestehen.
PREUSSEN frisset sonderlich
Umb den thewren Fürsten sich,
Alles sieht man trawrig gehen.
Ja die Kälte, Reiff und Schnee
Ist so sehr weit nicht gestiegen
Als wol dieses Creutz und Weh,
Das den Nort-Stern kan besiegen,
Summa, diesen wehrten Heldt
Klagt mit uns nur alle Welt.
Absang Syrisch.
Wie gnädig ist der Himmel doch gewesen,
Daß er noch dabey
Auff das Angst-Geschrey
Durch, FRIDRICH WILHELM, Dich uns sämptlich lässt genesen?
Dein Vater lebt uns noch in Dir.
Das minste hat der Todt genommen,
Du hast auch seiner Tugend-Zier,
Nicht nur sein grosses Reich bekommen.
Sey glückhafft, Heldt! durch solcher Gaben Schein
Wirstu aller Erden
Lust und Liebe werden
Und auch des Himmels Preiß nach grossem Alter seyn.
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