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[163] Dein Zorn wil, Herr, mir vnerträglich werden,
Ich sincke hin gedrucket biß zur Erden,
Die schwere Last heisst in mir Marck vnd Bein
Nicht tauglich seyn.
Wenn du ergrimmst, so muß das Erdreich zittern,
Der Berge Grund aus schrecken sich erschüttern,
Die wilde See zu fliehen seyn bedacht
Für deiner Macht.
Du darffst herab nicht eins recht zornig schawen,
So brennen schon Gepüsche, Feld vnd Awen,
Der Tannen Zier, der schöne Cedern-Waldt
Ist vngestalt.
Du lässest Städt' vnd gantze Völcker heulen,
Vnd reissest vmb der Länder starcke Seulen,
Du tödtest, was in Nöthen vnd Gefahr
Für Mawren war.
Wie hastu mich so kläglich zugerichtet?
Mein Haupt ist hin, mein ansehn ligt zernichtet,
Die Krohne, so mich vormals hoch geziert,
Wird nicht gespürt.
Ich wil mich nur mit Witwen-Kleidern tragen,
Vnd anders nicht beginnen, als mich klagen.
Wer Wollust liebt vnd Frewde sucht, der hat
Bey mir nicht stat.
Ihr Witwen kompt, Ihr [Bilder meiner Schmertzen],
Auch die jhr geht mit sonst bedrucktem Hertzen,
Kompt, saget mir den Jammer vnd Beschwer
Mit Wehmuth her.
[164]
Ihr findet hie, der Noth nach, ewres gleichen,
Ich werd' euch nicht in Klag vnd Schmertzen weichen,
Vnd kan vieleicht in nicht gemeiner Pein
Auch Fürstin seyn.
Du aber, Gott, erkennest meine Zehren
Vnd wirst zuletzt mir dennoch Trost gewehren,
Nicht machen, daß auch deine Vater-Trew
Begraben sey.
Laß deine Ruh mir doch im Hertzen walten,
Ich wil nur dich für meine Zuflucht halten,
Es ist ja sonst mit allem Thun der Welt
Zu schlecht bestellt.
Hie muß Gewalt und Herrligkeit vergehen,
Der herrschet erst, der fest in Gott kan stehen,
Dieß Reich wird seyn, wenn Zeit, Welt, Krohn vnd Pracht
Giebt gute Nacht.
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