[111] Wirstu, Herr, mich ewig hassen?
Ewig dein Geschöpff verlassen?
Schaw doch endlich, o mein Licht,
Wie es mir an Trost gebricht:
Wirstu dich nicht zu mir wenden?
Wir nicht Hülff vnd Rettung senden?
Ach laß deiner Gnaden Schein
Meines Hertzens Labsal seyn!
Laß mich deine Macht doch mercken,
Deinen krancken Knecht zu stercken,
Hilff dem Sohne deiner Magd,
Welchen Furcht vnd Schrecken nagt!
Thu an mir ein Gnaden-Zeichen,
Laß Betrübnüß von mir weichen,
Daß es mir auch wol ergeh
Auff mein Hertzeleid und Weh,
Das es meine Feinde sehen,
Die in meiner Noth mich schmähen,
Die mir durch verkehrten Wahn
Allen Vnmuht angethan,
Daß sie vber mir sich grämen,
Vnd in jhre Hertzen schämen,
Wenn du wieder alle List,
Herr, mein Trost vnd Beystand bist.