1635.
Was wir nie recht durfften hoffen,
Ist nun thätlich ja vnd war,
Wir sind ausser der Gefahr,
Denn der Fried' ist nun getroffen,
Der das wilde Krieges-Schwerd
Ewig vor vns wird verstecken,
Der des Landes Furcht vnd Schrecken,
In ein Frewden-Fest verkehrt.
Gott, es ist durch dich geschehen,
Du verschaffst vns diese Ruh,
An vns Preussen lessest du
Jetzt ein Gnaden-Zeichen sehen,
Was so manches Land von dir
Mit Gebet' vnd nassen Wangen
Noch zur zeit nicht kan erlangen,
Vater, das besitzen wir.
Was ersiehst du an vns Armen,
Daß du vns so gnädig bist?
Ob es vnsre Tugend ist?
Nein, es ist, Herr, dein Erbarmen,
Wer kein Zeugnüß haben kan
Deiner vnerschöpfften Güete,
Der erlernet dein Gemüete,
Sieht er nur vns Preussen an.
Ach was sollen wir erzwingen?
Was hat vnser Lobgesang,
Welches dir, O Gott, zu danck
Wol vnd täglich möchte klingen?
Es bekümmert vnsern Geist,
Daß wir recht dich zu erheben
Hie in solcher Armut leben,
Die vns Mund vnd Zunge schleusst.
Doch wird dir auch vnser lallen,
Wenn es nur von Hertzen geht
Vnd in ernster Andacht steht,
Liebster Vater, wol gefallen,
Ein zerstümmelter Gesang,
Wenn die Seel' jhn nur gebieret
Vnd jhn durch die Wolcken führet,
Hat vor dir den besten Klang.
Darumb sollen vnsre Seiten
Dieses durch die gantze Welt,
Wo der Sonnen Liecht hinfellt,
Rühmlich wissen außzubreiten,
Ja es sol auch Kindes Kind
Dieses Gnaden-Werck erfahren,
Wo nach diesen vnsern Jahren
Leute zu gewarten sind.
Gieb nur, daß auß deinem Saale
Auch dein Himmel-Kind das Recht
Immer vngebeugt vnd schlecht
Vnser gantzes Land bestrahle,
Sonst, wo bey vns Menschen schon
Die Gerechtigkeit verbleichet
Vnd in jhr Gestirn entweichet,
Fehrt der Friede mit davon.
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