|
[210] den 18. April. 1648.
Was ist Zeit vnd Welt?
Was jhr schnödes Wesen,
Ansehn, Kunst vnd Geld?
Nichts ist außerlesen.
Vnbestand vnd Fall
Herscht nur überal.
Keine Hoffnung sol
Vns den Muth erheben,
Taug auch etwas wol
Trost in Noht zu geben
Ist das Ruder fort,
Ohn des Herrn Wort?
Nichts sonst, was es sey,
Sättigt ein Gemüthe,
Alles Fleisch ist Hew,
Alle seine Güte,
Seine Zier, sein Ruhm
Eine Wiesen-Blum.
Herrlich pranget zwar
Eine Blum im Lentzen,
Die auch unser Haar
Artig kan bekräntzen.
Auch wird Gras vnd Kraut
Lieblich angeschaut;
Wann jhr Stoltz nun meist
Sich beginnt zu blehen
Vnd des Herrn Geist
Anhebt drein zu wehen,
So ist alles bald
Welck vnd ungestalt:
Also sind auch wir,
O wir armen Leute!
Vnsers Lebens Zier
Brüstet sich zwar heute
Vnd ist Rosen-roht,
Morgen kranck vnd todt.
Nur was Gottes Mund
Trewlich vns versprochen,
Hat bewehrten Grund
Vnd bleibt ungebrochen,
Wenn nun gleich die Welt
In einander fällt.
Was denn ist das Wort
Das so fest bekleibet?
Daß Er unser Hort
Stets in Christo bleibet,
Vnd zu aller frist
Vnser Leben ist.
Buchempfehlung
Der junge Vagabund Florin kann dem Grafen Schwarzenberg während einer Jagd das Leben retten und begleitet ihn als Gast auf sein Schloß. Dort lernt er Juliane, die Tochter des Grafen, kennen, die aber ist mit Eduard von Usingen verlobt. Ob das gut geht?
134 Seiten, 7.80 Euro