Bin im Liedregen endlich dann zu ihr gedrungen

[249] Habe ich Bäume und Berge und jeden Grashalm besungen,

So halt' ich in Reimen die Liebste umschlungen;

Bin im Liedregen endlich dann zu ihr gedrungen.
[249]

Ich darf sie begleiten auf heimlichsten Wegen,

Darf mich nah wie ihr Schatten als Lied zu ihr legen,

Ich höre in Liedern ihr Blut sich bewegen.


Darf im Laub und in Nächten ihr Blut dann begleiten,

Bin nah ihr wie grüne und schneiende Zeiten,

Darf als Lied mich im Bett ihres Herzens ausbreiten.


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Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 249-250.
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