Nie sind der Frühlingsnacht die Wege leer

[270] Die Nacht macht alle Bäume gleich,

Sie stehen wie die dunklen Mauern

Von einem unterirdischen Reich

Und wie Gestalten, die am Wege kauern.


Doch ihre Frühlingsgeister halten mit dir Schritt.

Sie senden Blütenrauch im Dunkeln her[270]

Und gehen abwechselnd am Wege mit,

Und sie verlassen dich nur schwer.

Nie sind der Frühlingsnacht die Wege leer.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 270-271.
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