Und bin der Ärmste von der Welt

[264] Ach, nur die Lieder unserer Stunden,

Leg' ich als den Entgelt dir hin

Für deine Lieb', der täglich wieder

Ich neue Lieder schuldig bin.

Ich bin der Reichste von den Reichen,

So lang es deinem Blut gefällt,

Und kann die Schuld doch nie begleichen,

Und bin der Ärmste von der Welt,

Wenn mal mein Tag kein Lied enthält.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 264.
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