[An deinen Brüsten die Stunden]

[102] An deinen Brüsten die Stunden,

Die Stunden in deinen Armen

Sind zeitlos weit.

Ich kenne die Erde nicht mehr,

Wenn ich von dir wieder zur Erde gehe.


Die Straßen so seltsam,

Schwarz, nachtkühl in den Morgenstunden,[102]

Schwülgelb der Laternenschein,

Die Straßen leer, und ich so allein,

Und doch gehen tausend Dinge

Neben mir her.

Meine Schritte klingen,

Und die Augen von tausend Dingen

Sehen nach mir.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 102-103.
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