[Du breitest um mich einen Himmel, tiefblau]

[122] Du breitest um mich einen Himmel, tiefblau,

Und dein Sang ist darin träumend wie die verträumten weißen Wolken.


Manchmal blickst du auf wie die Erde dunkel,

Wie die Erde treu und tief und gut.

Dann hast du bei der warmen Erde geschlafen.


Dein Herz wuchs auf einer Sommerwiese.

Einfach wie Butterblumen

Und kräftig wie der Salbei.


Wir atmen uns ein.

Draußen am dunstblauen Horizont

Atmen sich Sommermeer und Sommerhimmel ineinander.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 122.
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