Hülle dich in meine Hände

[157] Bleibt das Licht nicht mehr Begleiter,

Dunkelheit bringt keine Binde,

Meine Hände leuchten weiter,

Glühend meinen Weg ich finde.


Meine Finger fühlen sprühend,

Wie zehn Augen sie dich sehen,

Und sie bleiben nicht wie Augen

Nur vor deiner Seele stehen.
[157]

Habe deinen Leib gebettet

Dicht an meine heiße Lende;

Kommt die Scham zu dir die leise,

Hülle dich in meine Hände.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 157-158.
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