Schatten am Herzen

[161] So bin ich denn hin in die Welt gegangen,

In den Herbst, wo die Winde sich Blätter fangen,

Und langen Nächten entgegen.

Doch immer sah ich auf allen Wegen

Ein Weib mit Blicken, mit bangen,

Die blieben wie Schatten am Herzen mir hangen,

Und fielen zur Erde wie weinender Regen.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 161-162.
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