Trennen ist ein Sterben

[166] Wie der Tag sich windet

Und kein Ende findet!

Die Minuten stehen,

Müssen rückwärts sehen.


Seit der Morgenstunde,

Die mit starrem Munde

Dich zum Abschied weckte,

Sich nur Öde streckte.


Fühl' die Haut erkalten

Und die Stirn sich falten,

Muß ins Leere schauen

Und dem Tag mißtrauen.


Trennen ist ein Sterben,

Schlägt die Welt in Scherben.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 166-167.
Lizenz:
Kategorien: