Heimlich Geleit

[11] Mein Töchterchen, mein Wunderchen,

du konntest kaum alleine stehn,

da hobst du schon, um mitzugehn,

die kleine Hand, so oft ich ging;

nun sollen wir uns wiedersehn

und kennen uns nicht mehr.
[11]

Und fühlte dich doch mit mir gehn,

mein Töchterchen, von Land zu Land,

so weit ich ging;

und blieb vor mancher Türe stehn,

in der ich glaubte dich zu sehn,

mein Wunderchen.

Quelle:
Richard Dehmel: Gesammelte Werke, Band 6, Berlin 1908, S. 11-12.
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