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1729
27. September: Michael Denis wird in Schärding/Oberösterreich geboren. Denis wächst mit seinen Geschwistern auf Schloß Haidenburg bei Vilshofen (Niederbayern) auf. Den ersten Unterricht in Latein erhält er von Ferdinand Hofbauer.
1739–1747
Denis besucht das Passauer Jesuitengymnasium. Als Gymnasiast wird er durch Regensburger Buchhändler mit der Dichtung Hoffmannswaldaus und Brockes' vertraut.
1747
Denis tritt in Wien in den Jesuitenorden (Societas Jesu) ein. Studium der orientalischen Fremdsprachen; danach wird er nach Graz gesandt, wo er zwei Jahre Grammatik lehrt.
1748
»Lateinische Schuldramen« (gedruckt in »Carmina quaedam«, Wien 1794).
1752
»Alexander trans Tanaim« (Graz).
1753
»Josephus Vates« (Klagenfurt).
»David Pater« (Klagenfurt).
»Concordia qualitatum« (Klagenfurt).
Denis verfasst das didaktische Hexameterepos »Palatium Rhetoricae«.
Studium der Theologie in Klagenfurt.
1756
Beginn der Arbeit an den »Poetischen Bildern der meisten kriegerischen Vorgänge in Europa«.
1757
Die Priesterweihe erfolgt.
Denis wirkt als Lehrer der schönen Wissenschaften und der Rhetorik in Graz, Klagenfurt und Preßburg.
Studium und propädeutische Lehrtätigkeit in Wien.
1759
Denis wird an die Wiener Theresianische Akademie als Professor für Rhetorik und schöne Wissenschaften berufen. Maria Theresa gewährt Denis ein hohes Einkommen und sichert seine Existenz durch die Ernennung zum Aufseher der Karellschen Bibliothek.
1760
Denis läßt im Wiener Verlag Kurzböck die Gesamtausgabe seiner »Poetischen Bilder der meisten kriegerischen Vorgänge in Europa« erscheinen.
1761
»Otium pastorum«, Nachwort: »Imperfectum destituit Poeta« (Wien).
1762
Seine »Sammlung kürzerer Gedichte aus den neuern Dichtern Deutschlandes für die Jugend« erscheint in Wien.
1764
»Poetisches Sendschreiben an den Herrn Klopstock«.
1766
»Auf den Tod des Feldmarschalls Grafen Daun«.
1768–1769
Denis übersetzt als erster den »Ossian« (Wien) vollständig ins Deutsche.
Freundschaftliche Kontakte mit Klopstock und Karl Wilhelm Ramler.
Mitglied der 1760 in Wien eröffneten »Deutschen Gesellschaft«.
1770
»Bardenfeier am Tage Theresiens«.
»Auf Gellerts Tod«.
1771
»Die Säule des Pflügers«.
1772
Denis veröffentlicht die Gedichtsammlung »Die Lieder Sineds des Barden«.
Den Anschluß an die Literatur des protestantischen Raums dokumentieren drei Bände von Schülerdichtungen (»Jugendfrüchte des k. k. Theresianums«, Wien), die Denis zusammen mit Joseph Burkard herausgibt.
1773
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens verbleibt er zunächst als Lehrer und Aufseher der Garellischen Bibliothek am Theresianum.
1774
»Geistliche Lieder, zum Gebrauche der hohen Metropolitankirche St. Stephan in Wien und des ganzen Wienerischen Erzbisthums«.
»Einige Bardengesänge und geistliche Lieder«.
»Grundriß der Bibliographie oder Bücherkunde«.
1776
»Grundriß der Literaturgeschichte«.
1777
Denis widmet sich der bibliographischen Wissenschaft mit der »Einleitung in die Bücherkunde« (Wien).
Denis steht mit Klopstock und Mitgliedern des »Göttinger Hainbundes« in brieflicher Verbindung. Er wirkt am »Wiener Musenalmanach« (1777–1796) mit. Psalmenübertragungen und die für das Diözesangesangbuch Josephs II. gedichteten »Geistlichen Lieder« folgen.
1778
»Deutschlands neuere Dichter« (Leipzig).
1780
»Die Merkwürdigkeiten der k.k. Garellischen öffentlichen Bibliothek am Theresianum« (2 Bände).
»Zwo Oden auf den Tod und die Geburt Jesu« (Augsburg).
»Auf den Tod Marien Theresiens«.
1782
»Wiens Buchdruckergeschichte von Anbeginn bis 1560« (Wien).
1783
»Kurze Erzählung der Streitigkeiten über die alten Urkunden von einem Freunde der Wahrheit« (Frankfurt am Main, Leipzig).
1784
»Ossian und Sineds Lieder« (5 Bände, Wien).
Er wird zum Kustos an der Wiener Hofbibliothek ernannt.
1788
»An das feiernde Wien am Brauttage Franzens mit Elisabeth«.
1789
»Annalium typographicorum V. Cl. Michael Mattaire supplementum«, (2 Bände).
1791
Denis wird als Direktor der Hofbibliothek zum wirklichen Kaiserlich Königlichen Hofrat ernannt.
1792
»Sankt Augustini sermones inediti«.
1793
»Codices manuscripti theologici bibliothecae Palatinae Vindobonensis latini aliarumque occidentis linguarum« (2 Bände, 1793–1799).
»Wiens Buchdruckergeschichte von Anbeginn bis 1560«.
1794
Denis veröffentlicht die lateinische Gedichtsammlung »Carmina quaedam« (Wien).
»Zurückerinnerungen«.
1795
»Denkmale der christlichen Glaubens- und Sittenlehre aus allen Jahrhunderten«.
1797
»An Se. k. k. Majestät Franz II., Wiederhersteller des adeligen Theresianums«.
1799
»Clypei Heroum Elegidion Carolo Austrio victori«.
1800
29. September: Michael Denis stirbt in Wien.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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