Den Hochgebohrnen Gräfinnen, der Frau Gräfin Caritas Emilia, Gräfin Bernstorff gebohrnen von Buchwald und der Frau Gräfin Henrietta Friderika, Gr. Bernstorff gebohrnen Gräfin zu Stolberg meinen gnädigen Gönnerinnen
Hochgebohrne,
Gnädige Gräfinnen
Ob ich mich gleich einiger gnädigen Achtung von Ew. Gnaden, Ew. Gnaden erfreue, und diesen Versen nicht mit völliger Ungewißheit einigen Beyfall versprechen darf; so würde ich ihnen doch niemals Würde genug zugetrauet haben, verdienen zu können, daß sie unter der Empfehlung von Dero großen dem Publico so ehrwürdigen[4] Namen erschienen. Ich weiß aber mit ganzer Zuversicht wenn Ew. Gnaden, Ew. Gnaden geruhen, auf die Absicht hinzusehen, welche sie befördern sollen, daß sie alsdenn, als ein Mittel, Menschenfreunde für eine nicht durch ihre Schuld unglücklich gewordene Familie und hauptsächlich für die Bekümmerniß für drey gute gänzlich unversorgte Kinder zu interessiren, in Dero Augen eine Würde bekommen, welche dem vortreflichsten Gedichte fehlen könnte: und so darf ich kein Bedenken tragen, sie durch eine ehrerbietige Zueignung an Ew. Gnaden, Ew. Gnaden den Lesern wichtig zu machen.
Ich für mich selbst genieße dabey, ausser dem innigen Vergnügen, eine Sache der Menschenliebe den Wohlthätigen auf die nachdrücklichste Art zu empfehlen, auch noch die ungemeine Freude, eine Angelegenheit meines eignen Herzens zu besorgen, und das ungeduldige Verlangen, welches mir schon oft den Vorsatz aufdrang, Ew. Gnaden, Ew. Gnaden meine vollkommenste Ehrerbietung auf eine feyerlichere Weise zu bezeugen, bey einer sehr würdigen Gelegenheit zu befriedigen.
Darf ich mich freuen, daß Ew. Gnaden, Ew. Gnaden diese Bezeugung in eben dem Grade gnädig aufnehmen,[5] als in welchem ich der Absicht dieser Blätter Dero Beyfall versprechen darf; so wird diese Zuschrift unter sehr wenigen eine seyn, bey der alle Erwartungen ihres Verfassers erfüllet werden.
Ich bin mit der allervollkommensten Verehrung,
Hochgebohrne,
Gnädige Gräfinnen,
Ew. Gnaden Ew. Gnaden
ehrerbietigster Diener
der Verfasser