Nachts

[49] Ich wandre durch die stille Nacht,

Da schleicht der Mond so heimlich sacht

Oft aus der dunklen Wolkenhülle,[49]

Und hin und her im Tal

Erwacht die Nachtigall,

Dann wieder alles grau und stille.


O wunderbarer Nachtgesang:

Von fern im Land der Ströme Gang,

Leis Schauern in den dunklen Bäumen –

Wirrst die Gedanken mir,

Mein irres Singen hier

Ist wie ein Rufen nur aus Träumen.


Quelle:
Joseph von Eichendorff: Werke., Bd. 1, München 1970 ff., S. 49-50.
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