[111] Der Baron hatte den ganzen Vormittag geschlafen, als der Tanzmeister hereintrat. – Nun, Herr Baron! fragte er neugierig: wie ist denn Ihr Rendezvous abgelaufen?
B. O vortrefflich! Es ist ein himmlisches Weib.
P. Par Dieu! Haben Sie sie schon so genau kennen lernen?
B. Ach, welche entzückende Nacht!
P. Der Teufel! Sie machen einem Appetit!
B. Aber der verdammte Cocü vom Manne hätte uns beinahe die ganze Freude verdorben.[111]
P. (verstümpelt): Wie denn so?
B. Denken Sie einmal, lieber P–! Wie wir da im besten Momente sind, kommt der Kerl und will hinein. Das Mädchen that, als wenn sie fiele, und unterdessen steckte ich mich unter einen Haufen schwarze Wäsche.
P. (erblassend): Was? Unter einen Haufen schwarze Wäsche?
B. Ja! Jetzt tritt er hinein, flucht und lärmt wie ein Teufel; fängt an, das ganze Haus zu durchsuchen, und will mich mit aller Gewalt finden. Aber ich war so gut versteckt, daß er wohl zehnmal bei mir vorbeigieng, ohne einen Gedanken davon zu haben.
P. Das ist doch artig! Aber wie kam er denn wieder fort?
B. Er skissirte sich selbst, und nun waren wir ungestört. Ich sage Ihnen, lieber P-, es ist ein himmlisches Weib! So einen üppigen Körperbau, und eine Lebhaftigkeit –
P. Ja ja, ich glaub' es! Die Weiber sind verdammt hitzig, besonders im Frühling.
B. Ich werde sie diesen Abend wiedersehen!
P. Wieder? Das machen Sie recht! Aber wenn nun der Mann? –
B. Mag er! Sie hat ihn gestern angeführt,[112] sie wird ihn auch heute anführen; die Liebe macht erfinderisch.
P. Das muß ein durchtriebenes Weibchen sein. Aber es ist Mittag! – Gehorsamer Diener, lieber Herr Baron! Ich wünsche gute Continuation.