Achtes Kapitel.

[77] Der Mann tappte die Treppe hinunter. – Geschwinde, geschwinde! rief Riekchen, und half dem Grafen unter dem Bette hervor. Ein Kuß, eine Umarmung, und sie schob ihn eilend zur Thüre hinaus.

Indessen kam der Mann in die Küche, und schlug sich Licht an. Er machte den Speiseschrank auf – kein Rebhuhn zu sehen noch zu hören. – Warte, infame Bestie! rief er wüthend, und warf seinen Schuh nach dem unschuldigen Kater, der auf dem Heerde saß. Das Thier wollte sich retten, und riß zugleich ein halbes Dutzend Töpfe herunter.

Riekchen hörte den Lärm, und fieng an zu schmälen. – Was machst du nun einmal wieder, du dummer Tölpel! Das ist wahr, nichts als Unglück! Bei dir kann man zu etwas kommen!

Ich hab's der Lise nun schon tausendmal gesagt! rief er ihr auf dem Gange entgegen. Aber das Licht brannte ab, und in dem Augenblick rannte er an den Grafen an.[77]

Wer da? – Keine Antwort. – Wer da? Ins drei Teufels Namen! – Der Graf schwieg abermals. – Wer da? sag ich! indem er ihn um den Leib faßte. – Was will er hier? Was will der Kerl? – Er hatte seinen Schuh noch in der Hand, und fieng an, derb damit loszuschlagen.

Nur mit Mühe gelang es dem Grafen, sich loszumachen. Er springt fort, und kommt in das Stübchen des Kammerdieners.

Quelle:
Christian Althing: Dosenstücke, Rom; Paris; London [o.J.], S. 77-78.
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