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1864
12. Mai: Cäsar Otto Hugo Flaischlen wird in Stuttgart geboren und wächst in Ellwangen auf.
1876
Flaischlen bricht seine Schulausbildung ab.
1883
Eine Buchhandelslehre in Brüssel wird begonnen.
1884
Seine erste Gedichtsammlung »Nachtschatten« erscheint in Minden.
1885
Flaischlen arbeitet als Buchhändlergehilfe in Bern.
1886
»Graf Lothar«, (Drama, Leipzig).
Oktober: Studium der Philosophie und Philologie in Berlin, Leipzig und Heidelberg.
1888–1889
Weiterstudium in Leipzig.
1890
Flaischlen promoviert mit einer Arbeit über Otto Heinrich von Cemmingen in Stuttgart.
Angezogen von der Großstadt, sucht der Schriftsteller den literarischen Erfolg in der Reichshauptstadt Berlin. Der mittellose Flaischlen hält sich mit populärwissenschaftlicher Vielschreiberei (unter anderen einer »Graphischen Litteratur-Tafel«, Stuttgart) über Wasser; daneben findet er bald Zugang zur jungen naturalistischen Bewegung Berlins.
1891
»Toni Stürmer«, (Theaterstück, Berlin).
1892
»Vom Haselnußroi«.
1895
»Martin Lehnhardt. Ein Kampf um Gott«, (Berlin).
1896–1900
Flaischlen arbeitet als Redakteur an Hartlebens Ju gendstil-Zeitschrift »Pan«, die er eine Zeitlang auch leitet.
1897
»Prof. Hardtmuth«, (Berlin).
1898
Flaischlen widmet sich schwäbischer Mundartdichtung. Seine Gedichtsammlungen wie »Von Alltag und Sonne« (Berlin, Gesamtauflage fast 275000 Exemplare) bringen ihm auch finanziellen Efolg ein.
1900
»Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens« (Berlin), darin erfährt das bekannte »Hab Sonne im Herzen« bei der Kritik Ablehnung, beim breiten Lesepublikum findet das Werk freilich immensen Anklang.
1901
Wiederholte Aufenthalte auf Rügen und einer Italienreise. Nach einem gescheiterten Theaterprojekt »Schall und Rauch« (Unter anderen mit Max Reinhardt) wandt Flaischlen dieser Art Literaturbetrieb den Rücken. Die doch endlich gescheiterte Idee einer Deutschen Bibel, einer Sammlung der »kanonischen Schriften unserer deutschen Dichtung«, beansprucht seine gesamte Arbeitskraft.
1905
Flaschleins Roman »Jost Seyfried« (2 Bände, Berlin) verschmilzt mehrere heterogene Projekte mit autobiographischen Erlebnissen.
1907
»Neujahrsbuch«, (Berlin).
1909
»Zwi schenklänge«, (Berlin).
1915
Als chauvinistischer Kriegsverherrlicher und Bespöttler des »pazifistelnden« Internationalismus macht Flaischlen während des Ersten Weltkriegs mit »Kopf-oben-auf, die Hand am Knauf, mein deutsches Volk Sonn auf!« (Berlin/Stuttgart) noch einmal auf sich aufmerksam.
1916
»Heimat und Welt« (Feldbüchlein, Stuttgart).
1920
16. Oktober: Flaischlen stirbt in Gundelsheim/Neckar; seine Grabstätte befindet sich in Stuttgart auf dem Pragfriedhof.
Posthum erscheinen »Mandolinchen, Leierkastenmann und Kuckuck« (1921) und »Von Derhoim ond Drauße« (Stuttgart 1924).
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1858 in Siegburg geboren, schreibt Adelheit Wette 1890 zum Vergnügen das Märchenspiel »Hänsel und Gretel«. Daraus entsteht die Idee, ihr Bruder, der Komponist Engelbert Humperdinck, könne einige Textstellen zu einem Singspiel für Wettes Töchter vertonen. Stattdessen entsteht eine ganze Oper, die am 23. Dezember 1893 am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wird.
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