|
1819 | 30. Dezember: Henri Théodore (Theodor) Fontane wird in Neuruppin als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane und seiner Frau Emilie, geb. Labry, geboren. |
1827 | Juni: Die Familie siedelt nach Swinemünde über. |
1832 | Eintritt in die Quarta des Gymnasiums in Neuruppin. |
1833 | Oktober: Fontane tritt in die Gewerbeschule K.F. Klödens in Berlin ein. |
1835 | Bekanntschaft mit Emilie Rouanet-Kummer. |
1836 | Fontane beginnt eine Apothekerlehre bei Wilhelm Rose in Berlin. Konfirmation Fontanes in der französisch-reformierten Kirche. |
1838 | August: Fontanes Vater erwirbt eine Apotheke in Letschin im Oderbruch. |
1839 | Fontanes Novelle »Geschwisterliebe« erscheint im »Berliner Figaro«. |
1840 | Fontane wird Mitglied in mehreren literarischen Zirkeln (»Platen-Klub« und »Lenau-Verein«). Er veröffentlicht Gedichte im »Berliner Figaro«. Es entsteht der Roman »Du hast recht getan« und das Epos »Heinrichs IV. erste Liebe«, die beide nicht überliefert sind. Herbst: Fontane schließt seine Lehre ab und wird Apothekergehilfe in Burg bei Magdeburg. Dezember: Rückkehr nach Berlin. |
1841 | Arbeit als Apothekergehilfe in Leipzig (bis 1842). Fontane wird Mitglied der literarischen Vereinigung »Herweghklub«. |
1842 | Gedichte und Korrespondenzen von Fontane werden in dem Unterhaltungsblatt »Die Eisenbahn« gedruckt. Er übersetzt Shakespeares »Hamlet« und verschiedene Schriften sozialpolitischer englischer Dichter (John Prince u.a.). Arbeit als Apothekergehilfe in Dresden (bis 1843). |
1843 | Das »Morgenblatt für Gebildete Leser« beginnt, Arbeiten von Fontane zu veröffentlichen. Juli: Durch Bernhard von Lepel wird Fontane als Gast im Berliner literarischen Sonntagsverein »Der Tunnel über der Spree« eingeführt. August: Rückkehr nach Letschin, wo er Defektar in der väterlichen Apotheke wird. |
1844 | April: Als Einjährig-Freiwilliger tritt Fontane ins Gardegrenadierregiment »Kaiser Franz« ein. Mai: Vierwöchige Reise nach England. September: Unter dem Namen »Lafontaine« wird Fontane ordentliches Mitglied im Berliner literarischen Sonntagsverein »Der Tunnel über der Spree«. |
1845 | Dezember: Verlobung mit Emilie Rouanet-Kummer. |
1847 | Fontane erhält seine Approbation als Apotheker erster Klasse. |
1848 | März: Teilnahme an den Barrikadenkämpfen in Berlin. Mai: Fontane wird als »Wahlmann« für die preußischen Landtagswahlen aufgestellt. September: Er nimmt eine Anstellung im Berliner Krankenhaus Bethanien an, wo er Diakonissinnen in Pharmazie unterrichtet. November: Die »Berliner Zeitungshalle« veröffentlicht einige Aufsätze Fontanes. |
1849 | September: Fontane gibt seine Stellung als Apotheker im Krankenhaus Bethanien auf, um als freier Schriftsteller zu arbeiten. Er wird Korrespondent der »Dresdner Zeitung«. Die beiden ersten Bücher von »Männer und Helden. Acht Preußen-Lieder« (Balladen) erscheinen. |
1850 | August: Fontane nimmt eine Stelle als Lektor im »Literarischen Kabinett« der Regierung an. Oktober: Heirat mit Emilie Rouanet-Kummer. »Von der schönen Rosamunde« (Romanzenzyklus). |
1851 | August: Geburt des Sohnes George Emile. »Gedichte« (erweiterte Auflagen 1875, 1889, 1892 und 1898). |
1852 | Fontane beginnt mit der Herausgabe der Anthologie »Deutsches Dichter-Album«. April-September: Er arbeitet als Korrespondent der »Preußischen (Adler-)Zeitung« in London. |
1853 | Zusammen mit Franz Kugler gibt Fontane das »Belletristische Jahrbuch für 1854« heraus. |
1854 | »Ein Sommer in London«. |
1855 | September: Fontane siedelt als preußischer Presse-Beauftragter nach London über (bis 1859). Er übernimmt Aufbau und Leitung der »Deutsch-Eng lischen Pressekorrespondenz«. |
1856 | November: Geburt des Sohnes Theodor. |
1857 | Fontanes Frau Emilie zieht mit den Kindern nach London um. |
1858 | August: Schottlandreise mit Bernhard von Lepel. |
1859 | Januar: Rückkehr nach Berlin. »Aus England. Studien und Briefe über Londoner Theater, Kunst und Presse«. »Jenseits des Tweed«. Fontane beginnt mit der Niederschrift seiner berühmten »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« (Reiseberichte). September: Der erste Aufsatz der »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« (»In den Spreewald«) erscheint in der »Preußischen Zeitung«. |
1860 | Fontane wird Redakteur bei der »Neuen Preußischen Zeitung«, der sogenannten »Kreuz-Zeitung« (bis 1870). März: Geburt der Tochter Martha (Mete). »Balladen«. |
1861 | November: Die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« beginnen zu erscheinen (4 Bände 1861–81). |
1862 | Januar: Erste Pläne zu dem historischen Roman »Vor dem Sturm«. |
1864 | Februar: Geburt des Sohnes Friedrich. Reisen nach Schleswig-Holstein und Dänemark. |
1865 | Reise an den Rhein und in die Schweiz. Mit dem Verleger Wilhelm Hertz schließt Fontane einen Vertrag über den Druck von »Vor dem Sturm« ab. |
1866 | Reisen zu den böhmischen und süddeutschen Kriegsschauplätzen. Die »Reisebriefe vom Kriegsschauplatz« erscheinen im Deckerschen »Fremdenblatt«. |
1867 | Oktober: Tod des Vaters in Schiffmühle bei Freienwalde. |
1869 | Dezember: Tod der Mutter in Neuruppin. |
1870 | Wegen politischer Differenzen verläßt Fontane die Redaktion der »Kreuz-Zeitung« und wird Theaterkritiker der »Vossischen Zeitung« (bis 1890). Reise zum französischen Kriegsschauplatz. Oktober: Fontane wird in Domremy festgenommen und auf der Île d'Oléron interniert. Dezember: Rückkehr nach Berlin. »Der deutsche Krieg von 1866« (1870–71). |
1871 | Frühjahr: Reise nach Frankreich und Elsaß-Lothringen. |
1873 | »Der Krieg gegen Frankreich 1870–1871« (1873–76). |
1874 | Mit Emilie reist Fontane nach Italien und besucht dort Verona, Venedig, Florenz, Rom, Neapel, Capri, Sorrent, Salerno und Piacenza. |
1875 | Reise in die Schweiz und nach Oberitalien, bei der Rückreise Station in Wien. |
1876 | März-Mai: Fontane arbeitet als Sekretär der Akademie der Künste in Berlin. Nach Aufgabe des Sekretärspostens arbeitet Fontane als Theaterkritiker und widmet sich seinem erzählerischen Werk. |
1878 | Fertigstellung des Romans »Vor dem Sturm« (4 Bände) |
1880 | »Grete Minde« (Erzählung). Der Roman »L'Adultera« erscheint in der Zeitschrift »Nord und Süd«. |
1881 | »Ellernklipp. Nach einem Harzer Kirchenbuch« (Erzählung). |
1882 | Fontanes Novelle »Schach von Wuthenow« wird in der »Vossischen Zeitung« gedruckt. |
1884 | Beginn der Korrespondenz mit Georg Friedlaender. »Graf Petöfy« (Roman). |
1885 | »Unterm Birnenbaum« (Kriminalnovelle). |
1887 | Der Gesellschaftsroman »Cécile« wird in der Zeitschrift »Universum« veröffentlicht. September: Tod des Sohnes George Emile. Fontane publiziert seinen im Vorjahr beendeten Roman »Irrungen, Wirrungen« in der »Vossischen Zeitung«. |
1888 | Fontanes Buch »Fünf Schlösser. Altes und Neues aus Mark Brandenburg« erscheint in Berlin, es kann als fünfter Band der »Wanderungen« angesehen werden. Zusammen mit seinem Sohn gründet Fontane den Verlag Friedrich Fontane, in den er die Rechte aller Bücher, die er noch schreiben wird, einbringt. |
1889 | Für die »Vossische Zeitung« übernimmt Fontane die Kritiken der Aufführungen des »Vereins Freie Bühne für modernes Leben«. |
1890 | Der Gesellschaftsroman »Stine« wird in der Zeitschrift »Deutschland« gedruckt und erscheint im gleichen Jahr als Buch. »Gesammelte Romane und Novellen« (12 Bände, 1890–91). |
1891 | Fontane beendet die Arbeit an seinem Roman »Mathilde Möhring« (Druck erst 1906 in der »Gartenlaube«). April: Fontane wird mit dem Schillerpreis ausgezeichnet. |
1892 | Die »Deutsche Rundschau« druckt Fontanes Roman »Unwiederbringlich«. April: Schwere Erkrankung Fontanes. »Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zu Herzen find't«, ein »Roman aus der Berliner Gesellschaft«, wird in der »Deutschen Rundschau« gedruckt. |
1894 | November: Fontane wird auf Vorschlag Erich Schmidts und Theodor Mommsens zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Berlin ernannt. Fontanes berühmtester Roman, »Effi Briest«, wird in der »Deutschen Rundschau« gedruckt (bis 1895). »Meine Kinderjahre« (Autobiographie). |
1895 | »Die Poggenpuhls« erscheint in der Zeitschrift »Vom Fels zum Meer«. |
1897 | »Der Stechlin« erscheint in der Zeitschrift »Über Land und Meer« (bis 1898). |
1898 | 20. September: Tod Fontanes in Berlin. |
Buchempfehlung
Nach dem Vorbild von Abraham von Franckenberg und Daniel Czepko schreibt Angelus Silesius seine berühmten Epigramme, die er unter dem Titel »Cherubinischer Wandersmann« zusammenfasst und 1657 veröffentlicht. Das Unsagbare, den mystischen Weg zu Gott, in Worte zu fassen, ist das Anliegen seiner antithetisch pointierten Alexandriner Dichtung. »Ich bin so groß als Gott, er ist als ich so klein. Er kann nicht über mich, ich unter ihm nicht sein.«
242 Seiten, 11.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro