Der befolgte Rath

[65] Cupido stahl der Mutter

Den schönsten Ring für Psychen;

Verbarg sich dann in Eile

In meines Mädchen Auge,

Du hast dich, sagt ich, übel,

Du kleiner Dieb, verborgen.

Ich suchte, wär ich Amor,

Ein Herz, mich zu verbergen.

Ein Herz, versetzt er lächelnd,

Verbirgt mich freylich beßer.

So sey es, kluger Knabe,

So sey es dann das deine,

In das ich mich verberge!

Quelle:
Johann Nikolaus Götz: Gedichte. Stuttgart 1893, S. 65-66.
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