[6] Der Freiheit ward einst Cäsar hingeschlachtet,
In seines Ruhmes, seines Lebens Fülle.
Und Brutus schreitet zu dem hohen Ziele,
Das zu erfassen er so sehnlich trachtet;
Doch bald wird es von Dunkel ihm umnachtet,
Es schwankt sein Glück in solchem kühnen Spiele,
Doch ringt er muthig noch nach seinem Ziele
Bis zu dem Tode, den er stolz verachtet.
Denn freudiger als einst in Cäsars Seite
Senkt Brutus Dolch in Brutus Busen sich
Und sterbend erst wird Freiheit seine Beute.
So opferte der Freiheit seinem Gotte
Ein wahrer Priester, Brutus selber, sich,
Doch wer ihm stirbt, der lebt in seinem Gotte.
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Gedichte aus dem Nachlaß
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