[Die ihr die wilden dunklen zeiten nennt]

[29] Die ihr die wilden dunklen zeiten nennt

In eurer lughaft freien milden klugen:

Sie wollten doch durch grausen marter mord

Durch fratze wahn und irrtum hin zum gott.

Ihr frevler als die ersten tilgt den gott

Schafft einen götzen nicht nach Seinem bild

Kosend benamt und greulich wie noch keiner

Und werft ihm euer bestes in den schlund.

Ihr nennt es EUREN weg und wollt nicht ruhn

In trocknem taumel rennend bis euch allen

Gleich feig und feil statt Gottes rotem blut

Des götzen eiter in den adern rinnt.

Quelle:
Stefan George: Der Stern des Bundes. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 8, Berlin 1928, S. 29-30.
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