LXI

[67] Ist dein befehl · dein bildnis halte offen

Mein schweres augenlid in trüber nacht?

Und wünschest du · mein schlummer sei durchbrochen

Da mich ein schatten der dir gleicht verlacht?


Ist es dein geist der ausgesandt von dir

So weit vom heim in meinen taten sucht ·

Unehr entdeckt und müssige zeit in mir ·

Der zweck und inhalt deiner eifersucht?


O deine lieb ist sehr · doch nicht so gross ..

Kraft meines liebens nur mein auge wacht.

Mein eignes treues lieben raubt mir bloss

Die rast wenn sichs um dich zum wächter macht.


Ich wache für dich hier und du wachst da ·

Weit von mir weg · mit andren allzunah.[67]


Quelle:
George, Stefan: Shakespeare. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 12, Berlin 1931, S. 67-68.
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