III

[100] Wir aber suchen nicht nach dem glück der erde ·

Wir die vor allen das glück der erde besitzen ·

Besitzend aber es schenken und meiden

Um dann zu leiden.


Wir wissen zu lachen und wir wissen zu schluchzen ·

In wollust die wollust – im grame den gram zu lieben ·

Das grosse und kleine mit weisem maasse zu messen

Und zu vergessen.


Verschieden sind der verschiedenen menschen sitten:

Ein jeder gibt seinem glück einen anderen namen –

Wie unsres glückes klingende silben sich fügen:

Selbst uns genügen.

Quelle:
George, Stefan: Zeitgenössische Dichter. Übertragungen, Zweiter Teil, Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 16, Berlin 1929, S. 100-101.
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