|
1816 | 10. Mai: Friedrich Wilhelm Christian Gerstäcker kommt als Sohn des Tenors und Hofschauspielers Carl Friedrich und seiner Frau, der Operndiva Louise Friederike, geborene Herz, in Hamburg zur Welt. |
1825 | Nach dem Tod des Vaters zieht Gerstäcker zu seinem Onkel E. Schütz nach Braunschweig, wo er bis 1930 das Katharineum besucht. |
1830 | Gerstäcker zieht nach Leipzig und besucht dort die Nicolaischule. |
1833 | In Kassel macht er gegen seinen Willen eine Kaufmannslehre. |
1835–1837 | Gerstäcker lässt sich in Döben bei Grimma zum Landwirt ausbilden. |
1837 | März: Gerstäcker wandert in die USA aus. Viele Reisen und verschiedene Tätigkeiten, die er aufnimmt um sich zu finanzieren, erlauben ihm, Land und Leute gründlich kennen zu lernen. Robert Hellers Zeitschrift »Die Rosen« veröffentlicht Gerstäckers Reiseschilderungen, die er seiner Mutter schickte. Der Erfolg dieser Berichte veranlasst ihn später, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. |
1843 | September: Rückkehr in die Heimat. |
1844 | »Streif- und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika« (2 Bände). |
1846 | Veröffentlichung von Gerstäckers Abenteuerroman »Die Regulatoren in Arkansas. Aus dem Waldleben Amerikas«, der zu einem seiner größten schriftstellerischen Erfolge zählt. |
1847 | Gerstäcker heiratet Anna Sauer. Aus dieser Ehe gehen drei Kinder hervor. »Mississippibilder« (Erzählungen). Viele der Erzählungen wurden zuerst in der Zeitschrift »Die Gartenlaube« veröffentlicht. |
1848 | Einen weiteren Erfolg erzielt Gerstäcker mit dem dreibändigen Roman »Die Flußpiraten des Mississippi«. |
1849–1852 | Weltreise über Südamerika, Kalifornien, Hawaii, Tahiti, Südostaustralien und Java. |
1852 | Rückkehr nach Leipzig. |
1853 | »Reisen« (5 Bände). |
1854 | Gerstäcker zieht in das Schloss Rosenau, wo er dauerhafter Gast von Herzog Ernst II von Coburg ist. »Aus zwei Weltteilen« (2 Bände). »Tahiti« (4 Bände). |
1856 | »Die beiden Sträflinge« (3 Bände). |
1856–57 | Der Erzählband »Unter Palmen und Buchen« erscheint. |
1857 | »Herrn Malhubers Reiseabenteuer« (Satire). |
1858 | In »Gold. Ein kalifornisches Lebensbild aus dem Jahre 1849« lässt er einmal mehr Eindrücke seiner zahlreichen Reisen einfließen. |
1860/61 | Reise durch südamerikanische Staaten. Tod seiner Frau Anna. »Unter dem Äquator« (3 Bände). |
1862 | Gerstäcker begleitet seinen Gönner Herzog Ernst II auf Reisen nach Ägypten und Eritrea. Nach der Rückkehr zieht er nach Gotha. »18 Monate in Südamerika und dessen deutschen Colonien« (3 Bände). |
1863 | Heirat mit Marie Louise van Gaasbeek, mit der er zwei Kinder bekommt. |
1864 | Das Drama »Der Wilderer« sowie die Romane »Im Busch« und »Die Colonie« erscheinen. |
1866 | Umzug nach Dresden. |
1867/68 | Veröffentlichung von »Zwei Republiken« (6 Bände), »Unter den Penchuenchen« (3 Bände) und »Die Missionäre« (3 Bände). Letzte große Reise, deren Erinnerungen Gerstäcker in »Neue Reisen durch die Vereinigten Staaten, Mexiko, Ecuador, Westindien, Venezuela.« (3 Bände) niederschreibt. |
1869 | Rückkehr in die Heimat. Nach seinen vielen Reisen wird Gerstäcker in Braunschweig sesshaft. |
1870 | Veröffentlichung von »Die Blauen und Gelben«. |
1871 | »In Mexiko« (4 Bände). |
1872 | »In Amerika« (3 Bände). 31. Mai: Tod Gerstäckers in Braunschweig. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Magni-Friedhof. |
Buchempfehlung
»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
162 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro