Fynfter Auftritt.

[25] Milon, die vorigen.


MILON. Ihr habt das Lied fyrtreflich gesungen.

ALCIMNA. Wie! Du bist schon wieder da? Oder du bist niemals weggewesen? Das wær artig.[25]

MILON. Ja, ich bin weggewesen; nur hab ich das lezte Styk euers Lieds noch gehœrt.

ALCIMNA. Aber was willst du denn, Ungestymer?

MILON. Ich komm aus Liebe zu dir zuryk; ihr finget da, und sagt euch tausend Sachen, und merket nichts von allem, was um euch her geschieht; hœrtet ihr denn dies Gewimmel nicht?

EVANDER. Was denn?

MILON. Die Schiffe, von denen Asphalion sagte, haben wirklich gelandet.

ALCIMNA. Nun; und was geht uns das an?

MILON. Nichts, wenn ihr meiner nur spotten wollt.[26]

EVANDER. So sag nur.

MILON. Ich habe nichts zu sagen.

ALCIMNA. Du bist empfindlich; so sag nur.

MILON. Sie sind ans Ufer gestiegen; und gerade neben diesem Gebysch, dort unter den Linden- Bæumen, schlagen sie Gezelte auf. Ich wollt's euch sagen, damit ihr nicht yberfallen werdet; wer weiss was sie hier wollen; ihr werdet hier nicht sicher seyn.

ALCIMNA. Deine Sorgfalt ist gut, Milon! wahrhaftig ich bin ganz erschroken. Lass uns gehen.[27]

Quelle:
S[alomon] Gessner: Schriften. Band 3, Zürich 1762, S. 25-28.
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