Unsere Freiheit

[87] Wir haben geopfert Gut und Blut;

Wir haben erkämpfet mit heißem Muth

Unsere Freiheit.

Wir haben befestigt der Fürsten Thron,

Und dafür ward uns gerechter Lohn:

Unsere Freiheit.


Doch als die Fürsten sie näher besahn,

Da war mit Flügeln sie angethan,

Unsere Freiheit.[88]

Da bildeten sie unter sich einen Bund,

Und hielten gefesselt in ihrem Rund

Unsere Freiheit.


Sie haben in Gnaden nun vorgebeugt,

Daß nimmer wieder von uns entfleucht

Unsere Freiheit.

Sie haben nun mit wohlweisem Bedacht

Unter Schloß und unter Riegel gebracht

Unsere Freiheit.


Und wenn nun der Feind sich wieder erhebt,

Dann gilt es, daß jeder Unterthan strebt,

Der Schreckenden Feuer zu dämpfen,

Dann öffnet man milde das Bundeshaus;

Dann nehmen wir uns die Freiheit heraus – –

Für unsere Fürsten zu kämpfen.

Quelle:
Adolf Glassbrenner: Verbotene Lieder, Bern 1844, S. 87-89.
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