Das Epigramm

[227] Ein Fürst, der an der Tafel saß,

Und, während er von einer Creme aß,

In einem Büchelchen, das neben

Dem Teller lag, mitunter las,

Rief aus: Ein herrlich Epigramm!

Dieß fremde Wort merkt sich gar eben

Ein Herr aus altem deutschen Stamm',

Beschreibt, so gut er kann, zu Hause seinem Koche

Die Crem', und spricht: Nun schaff' mir diese Woche

Auch solch ein herrlich Epigramm.[228]

Quelle:
Leopold Friedrich Günther von Goeckingk: Gedichte. Teil 1–4, Teil 3, Frankfurt a.M. 1821, S. 227-229.
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