1803

[103] Zum neuen Jahre gaben wir »Paläophron und Neoterpe« auf dem öffentlichen Theater. Schon war durch die Vorstellung der Terenzischen »Brüder« das Publikum an Masken gewöhnt, und nun konnte das eigentliche erste Musterstück seine gute[103] Wirkung nicht verfehlen. Der frühere, an die Herzogin Amalie gerichtete Schluß ward ins Allgemeinere gewendet, und die gute Aufnahme dieser Darstellung bereitete den besten Humor zu ernsteren Unternehmungen.

Die Aufführung der »Braut von Messina« (19. März) machte viel Vorarbeit, durchgreifende Lese- und Theaterproben nötig. Der bald darauf folgenden »Naturlichen Tochter« erster Teil (2. April), sodann »Die Jungfrau von Orleans« verlangten die volle Zeit; wir hatten uns vielleicht nie so lebhaft, so zweckmäßig und zu allgemeiner Zufriedenheit bemüht.

Daß wir aber alles Mißwollende, Verneinende, Herabziehende durchaus ablehnten und entfernten, davon sei Nachstehendes ein Zeugnis. Zu Anfang des Jahrs war mir durch einen werten Freund ein kleines Lustspiel zugekommen mit dem Titel »Der Schädelkenner«, die respektablen Bemühungen eines Mannes wie Gall lächerlich und verächtlich machend. Ich schickte solches zurück mit einer aufrichtigen allgemeinen Erklärung, welche, als ins Ganze greifend, hier gar wohl einen Platz verdient.

»Indem ich das kleine artige Stück als bei uns nicht aufführbar zurücksende, halte ich es nach unserm alten freundschaftlichen Verhältnisse für Pflicht, die näheren Ursachen anzugeben.

Wir vermeiden auf unserm Theater, soviel möglich, alles, was wissenschaftliche Untersuchungen vor der Menge herabsetzen könnte, teils aus eigenen Grundsätzen, teils weil unsere Akademie in der Nähe ist und es unfreundlich scheinen würde, wenn wir das, womit sich dort mancher sehr ernstlich beschäftigt, hier leicht und lächerlich nehmen wollten.

Gar mancher wissenschaftliche Versuch, der Natur irgendein Geheimnis abgewinnen zu wollen, kann für sich, teils auch durch Scharlatanerie der Unternehmer, eine lächerliche Seite bieten, und man darf dem Komiker nicht verargen, wenn er im Vorbeigehen sich einen kleinen Seitenhieb erlaubt. Darin sind wir auch keineswegs pedantisch; aber wir haben sorgfältig alles, was sich in einiger Breite auf philosophische oder[104] literarische Händel, auf die neue Theorie der Heilkunde usw. bezog, vermieden. Aus ebender Ursache möchten wir nicht gern die Gallische wunderliche Lehre, der es denn doch, so wenig als der Lavaterischen, an einem Fundament fehlen möchte, dem Gelächter preisgeben, besonders da wir fürchten müßten, manchen unserer achtungswerten Zuhörer dadurch verdrießlich zu machen.


Weimar, am 24. Januar 1803.«


Mit einem schon früher auslangenden und nun frisch bereicherten Repertorium kamen wir wohlausgestattet nach Lauchstädt. Das neue Haus, die wichtigen Stücke, die sorgfältigste Behandlung erregten allgemeine Teilnahme. Die »Andria« des Terenz, von Herrn Niemeyer bearbeitet, ward ebenmäßig wie »Die Brüder« mit Annäherung ans Antike aufgeführt. Auch von Leipzig fanden sich Zuschauer, sie sowohl als die von Halle wurden mit unsern ernsten Bemühungen immer mehr bekannt, welches uns zu großem Vorteil gedieh. Ich verweilte diesmal nicht länger daselbst als nötig, um mit Hofrat Kirms, meinem Mitkommissarius, die Bedürfnisse der Baulichkeiten und einiges Wünschenswerte der Umgebung anzuordnen.

In Halle, Giebichenstein, Merseburg, Naumburg erneuerte ich gar manche werte Verbindung. Professor Wolf, Geheimerat Schmalz, Jakob, Reil, Lafontaine, Niemeyer entgegneten mir mit gewohnter Freundlichkeit. Ich besah von Leysers Mineralienkabinett, bestieg den Petersberg, um frische Porphyrstücke zu holen. Ehe ich abreiste, sah ich noch mit Freuden, daß unser theatralisches Ganzes sich schon von selbst bewegte und im einzelnen nichts nachzuhelfen war, wobei freilich die große Tätigkeit des Regisseurs Genast gerühmt werden mußte. Ich nahm meinen Rückweg über Merseburg, das gute Verhältnis mit den dortigen oberen Behörden zu befestigen, sodann meinen Geschäften in Weimar und Jena weiter obzuliegen.

Als ich mir nun für diese Zeit das Theaterwesen ziemlich[105] aus dem Sinne geschlagen hatte, ward ich im Geiste mehr als jemals dahin zurückgeführt. Es meldeten sich mit entschiedener Neigung für die Bühne zwei junge Männer, die sich Wolff und Grüner nannten, von Augsburg kommend, jener bisher zum Handelsstande, dieser zum Militär zu rechnen. Nach einiger Prüfung fand ich bald, daß beide dem Theater zur besondern Zierde gereichen würden und daß bei unserer schon wohlbestellten Bühne ein paar frische Subjekte von diesem Wert sich schnell heranbilden würden. Ich beschloß, sie festzuhalten, und weil ich eben Zeit hatte, auch einer heitern Ruhe genoß, begann ich mit ihnen gründliche Didaskalien, indem ich auch mir die Kunst aus ihren einfachsten Elementen entwickelte und an den Fortschritten beider Lehrlinge mich nach und nach emporstudierte, so daß ich selbst klärer über ein Geschäft ward, dem ich mich bisher instinktmäßig hingegeben hatte. Die Grammatik, die ich mir ausbildete, verfolgte ich nachher mit mehreren jungen Schauspielern; einiges davon ist schriftlich übriggeblieben.

Nach jenen genannten beiden fügte sich's, daß noch ein hübscher junger Mann namens Grimmer mit gleichmäßigem Antrag bei uns vortrat. Auch von ihm ließ sich nach Gestalt und Wesen das Beste hoffen, besonders war er Schillern willkommen, der seinen personenreichen »Tell« im Sinne hatte und auf schickliche Besetzung der sämtlichen Rollen sein Augenmerk richtete. Wir hielten daher auch ihn fest und fanden ihn bald an seinem Platze brauchbar.

Der erste Teil von »Eugenie« war geschrieben, gespielt und gedruckt, das Schema des Ganzen lag Szene nach Szene vor mir, und ich kann wohl sagen, meine mehrjährige Neigung zu diesem Erzeugnis hatte keineswegs abgenommen.

Der zweite Teil sollte auf dem Landgut, dem Aufenthalt Eugeniens, vorgehen, der dritte in der Hauptstadt, wo mitten in der größten Verwirrung das wiedergefundene Sonett freilich kein Heil, aber doch einen schönen Augenblick würde hervorgebracht haben. Doch ich darf nicht weitergehen, weil ich sonst das Ganze umständlich vortragen müßte.[106]

Ich hatte mich der freundlichsten Aufnahme von vielen Seiten her zu erfreuen, wovon ich die wohltätigsten Zeugnisse gesammelt habe, die ich dem Öffentlichen mitzuteilen vielleicht Gelegenheit finde. Man empfand, man dachte, man folgerte, was ich nur wünschen konnte; allein ich hatte den großen, unverzeihlichen Fehler begangen, mit dem ersten Teil hervorzutreten, eh das Ganze vollendet war. Ich nenne den Fehler unverzeihlich, weil er gegen meinen alten, geprüften Aberglauben begangen wurde, einen Aberglauben, der sich indes wohl ganz vernünftig erklären läßt.

Einen sehr tiefen Sinn hat jener Wahn, daß man, um einen Schatz wirklich zu heben und zu ergreifen, stillschweigend verfahren müsse, kein Wort sprechen dürfe, wieviel Schreckliches und Ergötzendes auch von allen Seiten erscheinen möge. Ebenso bedeutsam ist das Märchen, man müsse bei wunderhafter Wagefahrt nach einem kostbaren Talisman, in entlegensten Bergwildnissen, unaufhaltsam vorschreiten, sich ja nicht umsehen, wenn auf schroffem Pfade fürchterlich drohende oder lieblich lockende Stimmen ganz nahe hinter uns vernommen werden.

Indessen war's geschehen, und die geliebten Szenen der Folge besuchten mich nur manchmal wie unstete Geister, die wiederkehrend flehentlich nach Erlösung seufzen.

So wie schon einige Jahre machte der Zustand von Jena uns auch diesmal gar manche Sorge. Seit der Französischen Revolution war eine Unruhe in die Menschen gekommen, dergestalt daß sie entweder an ihrem Zustand zu ändern oder ihren Zustand wenigstens dem Ort nach zu verändern gedachten. Hierzu konnten besonders die Lehrer an Hochschulen ihrer Stellung nach am meisten verlockt werden; und da eben zu dieser Zeit dergleichen Anstalten neu errichtet und vorzüglich begünstigt wurden, so fehlte es nicht an Reiz und Einladung dorthin, wo man ein besseres Einkommen, höheren Rang, mehr Einfluß in einem weitern Kreise sich versprechen konnte.

Diese großweltischen Ereignisse muß man im Auge behalten, wenn man sich im allgemeinen einen Begriff machen[107] will von dem, was um diese Zeit in dem kleinen Kreise der jenaischen Akademie sich ereignete.

Der im ärztlichen Fache so umsichtige und mit mannigfachem Talent der Behandlung und Darstellung begabte Christian Wilhelm Hufeland war nach Berlin berufen, führte dort den Titel eines Geheimen Rats, welcher in einem großen Reiche schon zum bloßen Ehrentitel geworden war, indessen er in kleineren Staaten noch immer die ursprüngliche aktive Würde bezeichnete und ohne dieselbe nicht leicht verliehen werden konnte. Eine solche Rangerhöhung aber blieb auf die Zurückgelassenen nicht ohne Einfluß.

Fichte hatte in seinem »Philosophischen Journal« über Gott und göttliche Dinge auf eine Weise sich zu äußern gewagt, welche den hergebrachten Ausdrücken über solche Geheimnisse zu widersprechen schien; er ward in Anspruch genommen; seine Verteidigung besserte die Sache nicht, weil er leidenschaftlich zu Werke ging, ohne Ahnung, wie gut man diesseits für ihn gesinnt sei, wie wohl man seine Gedanken, seine Worte auszulegen wisse, welches man freilich ihm nicht gerade mit dürren Worten zu erkennen geben konnte und ebensowenig die Art und Weise, wie man ihm auf das gelindeste herauszuhelfen gedachte. Das Hin- und Widerreden, das Vermuten und Behaupten, das Bestärken und Entschließen wogte in vielfachen unsichern Reden auf der Akademie durcheinander, man sprach von einem ministeriellen Vorhalt, von nichts Geringerem als einer Art Verweis, dessen Fichte sich zu gewärtigen hätte. Hierüber ganz außer Fassung, hielt er sich für berechtigt, ein heftiges Schreiben beim Ministerium einzureichen, worin er, jene Maßregel als gewiß voraussetzend, mit Ungestüm und Trotz erklärte, er werde dergleichen niemals dulden, er werde lieber ohne weiteres von der Akademie abziehen, und in solchem Falle nicht allein, indem mehrere bedeutende Lehrer mit ihm einstimmig den Ort gleichzeitig zu verlassen gedächten.

Hiedurch war nun auf einmal aller gegen ihn gehegte gute Wille gehemmt, ja paralysiert: hier blieb kein Ausweg, keine[108] Vermittelung übrig, und das Gelindeste war, ihm ohne weiteres seine Entlassung zu erteilen. Nun erst, nachdem die Sache sich nicht mehr ändern ließ, vernahm er die Wendung, die man ihr zu geben im Sinne gehabt, und er mußte seinen übereilten Schritt bereuen, wie wir ihn bedauerten.

Zu einer Verabredung jedoch, mit ihm die Akademie zu verlassen, wollte sich niemand bekennen, alles blieb für den Augenblick an seiner Stelle; doch hatte sich ein heimlicher Unmut aller Geister so bemächtigt, daß man in der Stille sich nach außen umtat und zuletzt Hufeland, der Jurist, nach Ingolstadt, Paulus und Schelling aber nach Würzburg wanderten.

Nach allem diesem vernahmen wir im August, die so hochgeschätzte »Literaturzeitung« solle auch von Jena weg und nach Halle gebracht werden. Der Plan war klug genug angelegt; man wollte ganz im gewohnten Gange das laufende Jahr durchführen und schließen, sodann, als geschähe weiter nichts, ein neues anfangen, zu Ostern aber gleichsam nur den Druckort verändern und durch solches Manœuvre mit Anstand und Bequemlichkeit diese wichtige Anstalt für ewig von Jena wegspielen.

Die Sache war von der größten Bedeutsamkeit, und es ist nicht zuviel gesagt: diese stille Einleitung bedrohte die Akademie für den Augenblick mit völliger Auflösung. Man war diesseits wirklich in Verlegenheit: denn ob man gleich das Recht hatte, die Unternehmer zu fragen, ob dieses allgemeine Gerücht einen Grund habe, so wollte man doch in einer solchen gehässigen Sache nicht übereilt noch hart erscheinen; daher anfänglich ein Zaudern, das aber von Tag zu Tag gefährlicher ward. Die erste Hälfte des Augusts war verstrichen, und alles kam darauf an, was in den sechs Wochen bis Michael zu einer Gegenwirkung vorgenommen werden könnte.

Auf einmal kommt Hülfe, woher sie nicht zu erwarten war. Kotzebue, der sich seit den Szenen des vorigen Jahrs als Todfeind aller weimarischen Tätigkeit erwiesen hatte, kann seinen Triumph nicht im stillen feiern, er gibt in dem »Freimütigen« übermütig an den Tag: mit der Akademie Jena, welche bisher[109] schon großen Verlust an tüchtigen Professoren erlitten, sei es nun völlig zu Ende, indem die »Allgemeine Literaturzeitung« in Gefolg großer, dem Redakteur verwilligter Begünstigungen von da hinweg und nach Halle verlegt werde.

Von unserer Seite hörte nun alles Bedenken auf; wir hatten volle Ursache, die Unternehmer zu fragen, ob dies ihre Absicht sei. Und da solche nun nicht geleugnet werden konnte, so erklärte man ihren Vorsatz, die Anstalt bis Ostern in Jena hinzuhalten, für nichtig und versicherte zugleich, man werde mit dem neuen Jahre in Jena die »Allgemeine Literaturzeitung« selbst fortsetzen.

Diese Erklärung war kühn genug, denn wir hatten kaum die Möglichkeit in der Ferne zu sehen geglaubt; doch rechtfertigte der Erfolg den wackern Entschluß. Die Aktenstücke jener Tage sind in der größten Ordnung verwahrt, vielleicht ergötzen sich unsere Nachkommen an dem Hergang dieser für uns wenigstens höchst bedeutenden Begebenheit.

Nachdem also die Anstalt der »Literaturzeitung« in ihrem ganzen Gewichte gesichert war, hatte man sich nach Männern umzusehen, die erledigten Lehrfächer wieder zu besetzen. Von mehreren in Vorschlag gebrachten Anatomen wurde Ackermann berufen, welcher den Grund zu einem längst beabsichtigten stehenden anatomischen Museum legte, das der Akademie verbleiben sollte. Auch Schelver ward herangezogen und der botanischen Anstalt vorgesetzt. Man hatte von seiner Persönlichkeit als eines zugleich höchst zarten und tiefsinnigen Wesens die besten Hoffnungen für die Naturwissenschaft.

Die von Lenz gegründete Mineralogische Sozietät erweckte das größte Vertrauen; alle Freunde dieses Wissens wünschten als Mitglieder aufgenommen zu werden, und sehr viele beeiferten sich, mit bedeutenden Geschenken das angelegte Kabinett zu vermehren.

Unter solchen zeichnete sich Fürst Gallitzin aus, welcher die Ehre der ihm übertragenen Präsidentenstelle durch das Geschenk seines ansehnlichen Kabinetts anzuerkennen suchte, und da durch diesen wie durch andern Zuwachs die Anstalt[110] höchst bedeutend geworden, so bestätigte der Herzog gegen Ende des Jahrs die Statuten der Gesellschaft und gab ihr dadurch unter den öffentlichen Anstalten einen entschiedenen Rang.

Nach dem Verlust so mancher bedeutenden Personen hatten wir uns jedoch neu mitwirkender Männer zu erfreuen. Fernow kam von Rom, um künftig in Deutschland zu verbleiben; wir hielten ihn fest. Herzogin Amalie gab ihm die seit Jagemanns Tode unbesetzte Bibliothekarstelle ihrer besondern Büchersammlung; seine gründliche Kenntnis der italienischen Literatur, eine ausgesuchte Bibliothek dieses Faches und seine angenehmen geselligen Eigenschaften machten diesen Erwerb höchst schätzbar. Daneben führte er einen bedeutenden Schatz mit sich, die hinterlassenen Zeichnungen seines Freundes Carstens, dem er in seiner künstlerischen Laufbahn bis an sein frühzeitiges Ende mit Rat und Tat, mit Urteil und Nachhülfe treulichst beigestanden hatte.

Dr. Riemer, der mit Herrn von Humboldt nach Italien gegangen war und dort einige Zeit in dessen Familienkreis mitgewirkt hatte, war in Fernows Gesellschaft herausgereist und als gewandter Kenner der alten Sprachen uns gleichfalls höchlich willkommen. Er gesellte sich zu meiner Familie, nahm Wohnung bei mir und wendete seine Sorgfalt meinem Sohne zu.

Auch mit Zelter ergab sich ein näheres Verhältnis; bei seinem vierzehntägigen Aufenthalt war man wechselseitig in künstlerischem und sittlichem Sinne um vieles nähergekommen. Er befand sich in dem seltsamsten Drange zwischen einem ererbten, von Jugend auf geübten, bis zur Meisterschaft durchgeführten Handwerk, das ihm eine bürgerliche Existenz ökonomisch versicherte, und zwischen einem eingebornen, kräftigen, unwiderstehlichen Kunsttriebe, der aus seinem Individuum den ganzen Reichtum der Tonwelt entwickelte. Jenes treibend, von diesem getrieben, von jenem eine erworbene Fertigkeit besitzend, in diesem nach einer zu erwerbenden Gewandtheit bestrebt, stand er nicht etwa wie Herkules am[111] Scheidewege zwischen dem, was zu ergreifen oder zu meiden sein möchte, sondern er ward von zwei gleich werten Musen hin- und hergezogen, deren eine sich seiner bemächtigt, deren andere dagegen er sich anzueignen wünschte. Bei seinem redlichen, tüchtig bürgerlichen Ernst war es ihm ebensosehr um sittliche Bildung zu tun, als diese mit der ästhetischen so nah verwandt, ja ihr verkörpert ist und eine ohne die andere zu wechselseitiger Vollkommenheit nicht gedacht werden kann.

Und so konnte ein doppelt wechselseitiges Bestreben nicht außen bleiben, da die Weimarischen Kunstfreunde sich fast in demselben Falle befanden; wozu sie nicht geschaffen waren, hatten sie zu leisten, und was sie Angebornes zu leisten wünschten, schien immerfort unversucht zu bleiben.

Die Angebäude der Bibliothek, nach dem Schlosse zu, wurden der freieren Aussicht wegen abgebrochen; nun machte sich statt ihrer ein neuer Gelaß nötig, wozu die Herren Gentz und Rabe gleichfalls die Risse zu liefern gefällig übernahmen. Was sonst in jenen Piatz gefunden hatte, stattliche Treppe, geräumige Expeditions- und Gesellschaftszimmer, wurden gewonnen, ferner im zweiten Stock nicht allein Stand für mehrere Bücherrepositorien, sondern auch einige Räume für Altertümer, Kunstsachen und was dem anhängt; nicht weniger wurde das Münzkabinett, vollständig an sächsischen Medaillen, Talern und kleineren Geldsorten, nebenher auch mit Denkmünzen, ingleichen römischen und griechischen versehen, besonders aufbewahrt.

Da ich mich in meinem Leben vor nichts so sehr als vor leeren Worten gehütet und mir eine Phrase, wobei nichts gedacht oder empfunden war, an andern unerträglich, an mir unmöglich schien, so litt ich bei der Übersetzung des »Cellini«, wozu durchaus unmittelbare Ansicht gefordert wird, wirkliche Pein. Ich bedauerte herzlich, daß ich meine erste Durchreise, meinen zweiten Aufenthalt zu Florenz nicht besser genutzt, mir von der Kunst neuerer Zeit nicht ein eindringlicheres Anschauen verschafft hatte. Freund Meyer, der in den Jahren[112] 1796 und 1797 sich daselbst die gründlichsten Kenntnisse erworben hatte, half mir möglichst aus, doch sehnte ich mich immer nach dem eigenen, nicht mehr gegönnten Anblick.

Ich kam daher auf den Gedanken, ob nicht wenigstens Cellinische Münzen, auf die er sich soviel zugute tut, noch zu finden sein möchten, ob nicht anderes, was mich in jene Zeiten versetzen könnte, noch zu haben wäre.

Glücklicherweise vernahm ich von einer nürnbergischen Auktion, in welcher Kupfermünzen des fünfzehnten und sechzehnten, ja des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts feilgeboten wurden, und es gelang, die ganze Masse zu erhalten. Die Originalfolge von Päpsten seit Martin V. bis auf Clemens XI., also bis zum ersten Viertel des achtzehnten Jahrhunderts, wurde mir nicht allein zu eigen, sondern auch dazwischen Kardinäle und Priester, Philosophen, Gelehrte, Künstler, merkwürdige Frauen, in scharfen, unbeschädigten Exemplaren, teils gegossen, teils geprägt; aber verwundersam und bedauerlich: unter so manchen Hunderten kein Cellini. Aufgeregt war man nun, auch hier das Geschichtliche zu studieren; man forschte nach Bonanni, Mazzucchelli und andern und legte so den Grund zu ganz neuer Belehrung.

Das ältere Schießhaus vor dem Frauentor war schon längst von den Parkanlagen überflügelt, der Raum, den es einnahm, bereits zwischen Gärten und Spaziergängen eingeschlossen, die Übungen nach der Scheibe, besonders aber das eigentliche Vogelschießen, nach und nach unbequem und gefährlich.

Zum Tausch nahm der Stadtrat mit mehrfachem Gewinn einen großen, schön gelegenen Bezirk vor dem Kegeltor; die weit verbreiteten Äcker sollten in Gärten, Gartenländer verwendet und an dem schicklichsten Platz ein neues Schießhaus gebaut werden.

Die eigentliche Lage eines Gebäudes, sobald dem Architekten Freiheit gegeben ist, bleibt immer desselben Hauptaugenmerk: ein ländliches Gebäude soll die Gegend zieren und wird von ihr geziert; und so war die sorgfältigste Beratung zwischen den Berliner Architekten und den Weimarischen[113] Kunstfreunden, nicht weniger dem Stadtrat und der Schützengesellschaft eine geraume Zeit im Schwange.

Bei einem neuen Lustgebäude mit seinen Umgebungen, zur Aufnahme einer großen Menge bestimmt, ist das Haupterfordernis Schatten, welcher nicht sogleich herbeigebannt werden kann. Hier war also ein angenehmes Hölzchen der notwendige Punkt, einen Flügel daran zu lehnen; für die Hauptrichtung entschied sodann eine oberhalb jenes Buschwerks hergehende uralte vierfache Lindenallee; man mußte den Flügel und also das ganze Gebäude rechtwinkelig darauf richten.

Ein mäßiger Plan, den Bedürfnissen allenfalls hinreichend, erweiterte sich nach und nach; die Schützengesellschaft, das Publikum als die Tanzenden, die Genießenden, alle wollten bedacht sein, alle verlangten ein schickliches und bequemes Lokal. Nun aber forderte die nahebei, doch gesondert anzulegende Wirtschaft ebenfalls ihre mannigfaltigen Bedürfnisse, und so dehnte sich der Plan immer mehr aus. Zwar gab die Ungleichheit des Terrains, die man zu überwinden hatte, die schönste Gelegenheit, aus der notwendigen Bedingtheit des Lokals die Forderungen des Zweckes zu entwickeln, am Ende aber konnte man sich nicht leugnen, bei ökonomischer Ausdehnung und nach ästhetischen Rücksichten über die Grenze des Bedürfnisses hinausgegangen zu sein.

Doch ein Gebäude gehört unter die Dinge, welche nach erfüllten inneren Zwecken auch zu Befriedigung der Augen aufgestellt werden, so daß man, wenn es fertig ist, niemals fragt, wieviel Erfindungskraft, Anstrengung, Zeit und Geld dazu erforderlich gewesen: Die Totalwirkung bleibt immer das Dämonische, dem wir huldigen.

Gegen Ende des Jahrs erlebte ich das Glück, mein Verhältnis zu den Erdschollen von Roßla völlig aufgehoben zu sehen. War der vorige Pachter ein Lebemann und in seinem Geschäft leichtsinnig und nachlässig, so hatte der neue als bisheriger Bürger einer Landstadt eine gewisse eigene kleinliche Rechtlichkeit, wovon die Behandlung jener bekannten Quelle ein Symbol sein mag. Der gute Mann, in seinen Gartenbegriffen[114] einen Springbrunnen als das Höchste befindend, leitete das dort mäßig abfließende Wasser in engen Blechröhren an die niedrigste Stelle, wo es denn wieder einige Fuß in die Höhe sprang, aber statt des Wasserspiegels einen Sumpf bildete. Das idyllische Naturwesen jenes Spaziergangs war um seine Einfalt verkümmert, so wie denn auch andere ähnliche Anstalten ein gewisses erstes Gefallen nicht mehr zuließen.

Zwischen allem diesem war der häusliche Mann doch auch klar geworden, daß die Besitzung für den, der sie persönlich benutze, ganz einträglich sei, und in dem Maße, wie mir der Besitz verleidete, mußte er ihm wünschenswürdig erscheinen; und so ereignete sich's, daß ich nach sechs Jahren das Gut ihm abtrat ohne irgendeinen Verlust als der Zeit und allenfalls des Aufwandes auf ländliche Feste, deren Vergnügen man aber doch auch für etwas rechnen mußte. Konnte man ferner die klare Anschauung dieser Zustände auch nicht zu Geld anschlagen, so war doch viel gewonnen und nebenbei mancher heitere Tag im Freien gesellig zugebracht.

Frau von Staël kam anfangs Dezember in Weimar an, als ich noch in Jena mit dem Programm beschäftigt war. Was mit Schiller über sie am 21. Dezember schrieb, diente, auf einmal über das wechselseitige, aus ihrer Gegenwart sich entwickelnde Verhältnis aufzuklären:

»Frau von Staël wird Ihnen völlig so erscheinen, wie Sie sie sich a priori schon konstruiert haben werden; es ist alles aus einem Stück und kein fremder, falscher und pathologischer Zug in ihr. Dies macht, daß man sich trotz des immensen Abstands der Naturen und Denkweisen vollkommen wohl bei ihr befindet, daß man alles von ihr hören, ihr alles sagen mag. Die französische Geistesbildung stellt sie rein und in einem höchst interessanten Lichte dar. In allem, was wir Philosophie nennen, folglich in allen letzten und höchsten Instanzen, ist man mit ihr im Streit und bleibt es trotz alles Redens. Aber ihr Naturell und Gefühl ist besser als ihre Metaphysik, und ihr schöner Verstand erhebt sich zu einem genialischen Vermögen. Sie will alles erklären, einsehen, ausmessen, sie statuiert nichts[115] Dunkles, Unzugängliches, und wohin sie nicht mit ihrer Fackel leuchten kann, da ist nichts für sie vorhanden. Darum hat sie eine horrible Scheu vor der Idealphilosophie, welche nach ihrer Meinung zur Mystik und zum Aberglauben führt, und das ist die Stickluft, wo sie umkommt. Für das, was wir Poesie nennen, ist kein Sinn in ihr, sie kann sich von solchen Werken nur das Leidenschaftliche, Rednerische und Allgemeine zueignen, aber sie wird nichts Falsches schätzen, nur das Rechte nicht immer erkennen. Sie ersehen aus diesen paar Worten, daß die Klarheit, Entschiedenheit und geistreiche Lebhaftigkeit ihrer Natur nicht anders als wohltätig wirken können. Das einzige Lästige ist die ganz ungewöhnliche Fertigkeit ihrer Zunge, man muß sich ganz in ein Gehörorgan verwandeln, um ihr folgen zu können. Da sogar ich, bei meiner wenigen Fertigkeit im Französischreden, ganz leidlich mit ihr fortkomme, so werden Sie, bei Ihrer größern Übung, eine sehr leichte Kommunikation mit ihr haben.«

Da ich mich von Jena, ohne mein Geschäft abgeschlossen zu haben, nicht entfernen konnte, so gelangten noch gar mancherlei Schilderungen und Nachrichten zu mir, wie Frau von Staël sich benehme und genommen werde, und ich konnte mir ziemlich die Rolle vorschreiben, welche ich zu spielen hätte. Doch sollte das alles ganz anders werden, wie in dem nächsten Jahr, wohin wir hinübergehen, zu melden ist.

Wie unbequem aber ein so bedeutender Besuch mir gerade zu der Zeit sein mußte, wird derjenige mitempfinden, der die Wichtigkeit des Geschäfts bedenkt, das mich damals in Jena festhielt. Der weltberühmten »Allgemeinen Literaturzeitung« mit Aufkündigung des Dienstes zuvorzukommen und, indem sie sich an einen andern Ort bewegte, sie an derselben Stelle fortsetzen zu wollen war ein kühnes Unternehmen. Man bedenkt nicht immer, daß ein kühn Unternommenes in der Ausführung gleichfalls Kühnheit erfordert, weil bei dem Ungemeinen durch gemeine Mittel nicht wohl auszulangen sein möchte. Mehr als ein Verständiger, Einsichtiger gab mir das Erstaunen zu erkennen, wie man sich in ein solch unmögliches[116] Unternehmen habe einlassen dürfen. Freilich aber war die Sache dadurch möglich geworden, daß ein Mann von dem Verdienste des Herrn Hofrat Eichstädt sich zu Fortsetzung des Geschäfts entschloß, an dem er bisher so bedeutenden Teil genommen hatte.

Die Weimarischen Kunstfreunde hielten es nunmehr für Pflicht, das, was an ihrem Einfluß gewichtig sein konnte, auch auf die Schale zu legen. Preisaufgaben für bildende Künstler, Rezensionen der eingesendeten Blätter, Preiserteilung, sonstig verwandte Ausführungen, Ausschreiben einer neuen Preisaufgabe: dieser Komplex von ineinandergreifenden Operationen, welcher bisher den »Propyläen« angehört hatte, sollte nunmehr der »Allgemeinen Literaturzeitung« zuteil werden. Das Programm hiezu beschäftigte mich in meiner diesmaligen Absonderung, indem ich mit dem Freund und eifrigen Mitarbeiter Heinrich Meyer in fortwährender Kommunikation blieb.

Wer Gelegenheit hat, den ersten Jahrgang der neuen oder »Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung« anzusehen, der wird gern bekennen, daß es keine geringe Arbeit gewesen. Die Preisaufgabe von 1803 war auf verschiedene Weise gelöst, auch Professor Hoffmann aus Stuttgart der Preis zuerkannt, nachdem vorher die verschiedenen Verdienste der Mitwerber gewürdigt sowohl als von freiwillig Eingesendetem Rechenschaft gegeben worden. Alsdann hatte man einen Versuch gemacht, Polygnots Gemälde in der Lesche zu Delphi zu restaurieren und sich in Gedanken der Kunst dieses Urvaters, wie es sich tun ließe, zu nähern.

Die Weimarischen Kunstfreunde hatten diese fünf Jahre her, während welcher sie diese Anstalt durchgeführt, gar wohl bemerken können, daß eine allzu eng bestimmte Aufgabe dem Künstler nicht durchaus zusage und daß man dem freien Geist einigen Spielraum lassen müsse, um nach eignem Sinn und Vermögen eine Wahl anstellen zu können. Die diesjährige Aufgabe war daher: Das Menschengeschlecht, vom Elemente des Wassers bedrängt, wovon wir eine ganz besondere Mannigfaltigkeit hoffen konnten.[117]

Aus jenem Programm füge zum Schluß noch eine Stelle hier ein, die Gelegenheit gibt, ein anmutiges Ereignis zu besprechen. »Unter den Schätzen der Galerie zu Kassel verdient die Charitas von Leonardo da Vinci die Aufmerksamkeit der Künstler und Liebhaber im höchsten Grad. Herr Riepenhausen hatte den schönen Kopf dieser Figur, in Aquarellfarben trefflich kopiert, zur Ausstellung eingesandt. Die süße Traurigkeit des Mundes, das Schmachtende der Augen, die sanfte, gleichsam bittende Neigung des Hauptes, selbst der gedämpfte Farbenton des Originalbildes waren durchaus rein und gut nachgeahmt. Die größte Zahl derer, welche die Ausstellung besuchten, haben diesen Kopf mit vielem Vergnügen gesehen; ja derselbe muß einen Kunstliebhaber im höchsten Grade angezogen haben, indem wir die unverkennbaren Spuren eines herzlichen Kusses von angenehmen Lippen auf dem Glase, da, wo es den Mund bedeckt, aufgedrückt fanden.«

Wie liebenswürdig aber das Faksimile eines solchen Kusses gewesen, wird man nur erst ganz empfinden, erfährt man die Umstände, unter welchen solches möglich geworden. Unsere Ausstellung kam dieses Jahr später zustande; bei dem Anteil, welchen das Publikum zeigte, ließen wir es länger als gewöhnlich stehen, die Zimmer wurden kälter und nur gegen die Stunden des eröffneten Einlasses geheizt. Eine geringe Abgabe für die einmalige Entree zum Besten der Anstalt war genehmigt, besonders von Fremden; für Einheimische war ein Abonnement eingerichtet, welches nach Belieben auch außer der bestimmten Zeit den Eintritt gewährte. Indem wir also nach Gewahrwerden dieser liebevollen Teilnahme an einem vorzüglichen Kunstwerk uns in stiller Heiterkeit den Urheber zu entdecken, bemühten, wurde folgendes erst festgesetzt: Jung war der Küssende, das hätte man voraussetzen können, aber die auf dem Glas fixierten Züge sprechen es aus; er muß allein gewesen sein, vor vielen hätte man dergleichen nicht wagen dürfen. Dies Ereignis geschah früh bei ungeheizten Zimmern: der Sehnsüchtige hauchte das kalte Glas an, drückte den Kuß in seinen eignen Hauch, der alsdann erstarrend sich konsolidierte.[118] Nur wenige wurden mit dieser Angelegenheit bekannt, aber es war leicht auszumachen, wer beizeiten in den ungeheizten Zimmern allein sich eingefunden, und da traf sich's denn auch recht gut: Die bis zur Gewißheit gesteigerte Vermutung blieb auf einem jungen Menschen ruhen, dessen wirklich küßliche Lippen wir Eingeweihten nachher mehr als einmal freundlich zu begrüßen Gelegenheit hatten.

Soviel wir wissen, ist das Bild nach Dorpat gekommen.

Quelle:
Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 16, Berlin 1960 ff, S. 103-119.
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