Die Jahre

[481] Die Jahre sind allerliebste Leut:

Sie brachten gestern, sie bringen heut,

Und so verbringen wir Jüngern eben

Das allerliebste Schlaraffenleben.

Und dann fällt's den Jahren auf einmal ein,

Nicht mehr wie sonst bequem zu sein,

Wollen nicht mehr schenken, wollen nicht mehr borgen

Sie nehmen heute, sie nehmen morgen.


Quelle:
Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin 1960 ff, S. 481.
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