April.

[240] 1. Achilleis. Schluß über die Flaxmannischen Arbeiten. Expedition nach Weimar. Prof. Meyer. Die Thouretischen Zeichnungen zum zweyten Vorzimmer nebst verschiednen andern Puncten den neuen Almanach betreffend u.s.w. Hrn. Geh.R. Voigt. Thouretischer Brief cum voto Punctweise.

2. Früh am Sammler corrigirt. Des Euripides Alceste. Expedition nach Weimar. Hofkammerrath Kirms wegen Destouches und varia. Hrn. Geh.R. Voigt. Rapps Brief wegen der Zahlung, des Bergraths Brief retour. Varia.

3. In diesen Tagen die Trauerspiele des Euripides. Anzeige der Propyläen, vor und nach Mittag[240] spatzieren. Expresser nach Weimar, mit Nachricht der zu erwartenden Gesandtschaft.

4. Trauerspiele des Euripides. Ging ich vor und nach Mittag spatzieren, und überlegte den Schluß des ersten Gesanges der Achilleis. Abends bey Schiller. Über die griechische Tragödie, besonders über den Euripides. Überlegung wie allenfalls diese Materie für die Propyläen zu behandeln sey. Expedition nach Weimar. Geh.R. Voigt, wegen den laufenden academischen Sachen. Dem. Vulpius. Billet an Hendrich. Prof. Meyer. Wegen dem Anstand im Speisezimmer.

5. Achilleis, Schluß des ersten Gesangs. Mit Rath Schlegel früh spatzieren. Nachmittag und Abends bey Schiller. Die Gothaischen Rescripte kamen an.

6. Herkules furens des Euripides. Hofr. Loder wegen verschiednen Vorschlägen zum besten der Academie. Rath Schlegel mit Magister Steffens aus Koppenhagen. Nachmittags bey Schiller über den Herkules furens. Kamen Niethammer und Schelling, auch Gries. Aß ich Abends zu Hause.

7. Propyläenanzeige beschlossen. Prof. Göttling wegen der Bearbeitung der Runkelrüben auf Zucker. Las ich die Acten über die Verbesserung academischer Zustände, mitgetheilt von Hofr. Loder. Ging ich wieder an den Sammler.

10. Mit Hofrath Schiller von Jena abgefahren. Abends Comödie: die Verschleyerte.[241]

11. Früh mit Serenissimo spatzieren. Nachmittag Leseprobe von Wallenstein.

12. Früh im Schloß und auf der Bibliothek. Nachmittags der Bibliothekarius. Abends Probe von Wallenstein.

13. Früh im Schlosse. Mittag Gäste: Fräul. von Imhof. Frau von Wolzogen. Hr. Geh.R. Voigt. Hr. Hofrath Schiller. Hr. Hofrath Loder. Abends Cosa Rara.

14. Mit Hrn. Geh.R. Voigt auf der Bibliothek und im Schloß. Beschäftigungen und Arbeiten anzusehen und zu dirigiren. Abends bey Fr. von Wolzogen.

15. Nachmittag Unterredung mit Prof. Meyer über verschiednes Bevorstehendes. Abends bey Frau v. Wolzogen. Zudringlichkeit Richters.

16. Den Sammler durchgesehen, mit Prof. Meyer im Schloß verschiedne Decorationen zu berichtigen. Metakritik von Herder. Thee: Hr. R.R. van der Beck. Hr. G.R. Schmidt. Hr. G.R. Voigt. Fr. v. Wolzogen. Fr. v. Lengefeld. Hr. und Fr. Hofr. Schiller. Herr und Fr. Major v. Kalb. Destouches. Abends Geh.R. Voigt zu Tische.

17. Früh am Sammler corrigirt. Mittags bey Fr. v. Wolzogen. Abends Aufführung der Piccolomini.

18. Auf der Bibliothek bey Marquis de Fumel.[242] Abends bey Frau von Kalb, wo auch Wieland war.

19. Mittag waren zu Tische: Fr. von Lengefeld, Fr.von Wolzogen, Fr. von Stein, Hr. Hofr. Schiller und Frau, Hr. von Einsiedel. Hofr. Wieland und Frau, Fräulein v. Imhof. Abends an Hof zum Thee und Ball.

20. Aufführung vom Wallenstein.

21. Früh im Römischen Haus bey Durchl. dem Herzog. Mittag mit Hrn. Hofr.

22. Abends Aufführung vom Wallenstein.

23. Früh Abhandlung über die Lehranstalten redigirt. Mittags bey der Herzogin Mutter zur Tafel mit Hrn. Hofr. Schiller und Meyer. Abends bey Gores zum Thee und Ball.

24. Lehranstalten. In Belvedere die Pferde probirt. Abschluß des Pferdekaufes. Abends Don Juan.

25. Früh ging Hr. Hofr. Schiller fort. Auf der Bibliothek. Bei Sereniss. auf dem Zimmer gespeist. Dann zur Herzogin Mutter. Abends zu Hause die Angelegenheit wegen der Equipage in Ordnung gebracht.

26. Verschiedne Expeditionen; ausgefahren durch Oberweimar und ums Webicht. Der Herzog ging früh ab nach Berlin.

27. Beschäftigung mit den Propyläen. Die Münzen völlig in Ordnung gebracht.

28. Früh Session im Schloß. Mittag bey Hof.[243] Nach Tische spatzieren gefahren, dann die Schloßbausachen recapitulirt.

29. Früh im Schloß. Mittags bey Hof. Nachtische spatzieren gefahren auf Ehringsdorf. Abends in der Comödie. Überhaupt Vorbereitung zur Abreise.

30. Verschiednes in Ordnung, um 12 Uhr zu Durchl. der reg. Herzogin, vorher auf der Bibliothek. Gegen Abend spatzieren gefahren, zu Geh.R. Voigt, dann zur Herzogin Mutter.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 2, S. 240-244.
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