Achter Auftritt.

[31] Vorige. Truffaldino mit der Suppe.

Die Aufwärter gehen durch die Mitteltür zurück.


TRUFFALDINO. Wenn's gefällig ist – ich trage auf.

BEATRICE. Nur zu; wir kommen nach. – Nach Tische wollen wir unsere Rechnung in Ordnung bringen.

TRUFFALDINO. Um Verzeihung! Es schickt sich nicht, daß ich zuerst gehe! Macht Komplimente.

PANDOLFO zu Beatrice. Das ist ein kurzweiliger Mensch! Wir müssen ihm wohl zu Gefallen leben. Er geht in Beatrices Zimmer.

BEATRICE. Ich wünschte von dir weniger Possen und mehr Aufmerksamkeit. Sie geht in ihr Zimmer.

TRUFFALDINO. Mein Herr gibt sein Geld und bekommt nichts nach Gusto! – Was das für schlechtes Geschirr ist! – Wer weiß, ob auch die Suppe etwas taugt. – Wir wollen sie doch probieren. Er zieht einen Löffel aus der Tasche und kostet die Suppe. Ich trage immer mein Gewehr bei mir. – Die Suppe ist so schlecht nicht; sie könnte wirklich schlechter sein. Er geht in Beatrices Zimmer.

AUFWÄRTER mit einer Schüssel Fleisch. Nun, wo ist er? Wie lange bleibt denn der, das Fleisch zu nehmen?

TRUFFALDINO aus dem Zimmer. Da bin ich, Kamerad!

AUFWÄRTER. Trag' Er das Fleisch hinein; ich will ein anderes Gericht holen. Durch die Mitte ab.

TRUFFALDINO. Ob das wohl Hammelfleisch oder Kalbfleisch ist? – Ich glaube Hammelfleisch. – Wir wollen sehen! Er kostet. Nein, es ist kein Hammelfleisch; es ist Kalbfleisch, schön und gut. Er will nach Beatrices Zimmer gehen und begegnet Florindo.[31]


Quelle:
Goldoni, Carlo: Der Diener zweier Herren. Halle a. d. S. [o. J.], S. 31-32.
Lizenz:
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Diener zweier Herren. Nach der Komödie von Carlo Goldoni