[Ob es jetzt noch Geister gibt?]

[561] 1

»Ob es jetzt noch Geister gibt?«

Je nachdem dus nun erkennst:

Wenn du Geist und Seele trennst,

Bleibt nur Leib und ein Gespenst.


2

So meinst du, »Geister gäb es noch.«

Das mochte früher sein,

Doch zieht der Leib zu lang am Joch,

Nickt auch der Führer ein.

Und beide sehnen sich nach Haus

Zur Heimat stiller Ruh,

Nach manchem schwerbestandnem Strauß

Fühlsts endlich wohl auch du.

Quelle:
Franz Grillparzer: Sämtliche Werke. Band 1, München [1960–1965], S. 561.
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