[128] Ich finde mich allein und leb in Einsamkeit/
Ob ich schon nicht versteckt in ungeheure Wüsten/
In welchen Tygerthier und wilde Vögel nisten.
Ich finde mich allein vertiefft in herbes Leid/
Auch mitten unter Volck/ das ob der neuen Zeit
Des Friedens sich ergetzt in Jauchzen-vollen Lüsten/
Find ich mich doch allein. Wir/ die einander küßten
In unverfälschter Gunst/ sind leider nur zu weit.
Ich finde mich allein/ und einsam/ und betrübet;
Weil Sie so fern von mir mein Alles und mein Ich/
Ohn die mir auf dem Kreyß der Erden nichts beliebet/[128]
Doch tritt ihr werthes Bild mir stündlich vor Gesichte/
Solt ich denn einsam seyn? Ihr Bild begleitet mich.
Was kan sie? wenn ihr Bild mein Trauren macht zunichte.
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Sonette
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