Empedokles

[245] Das Leben suchst du, suchst, und es quillt und glänzt

Ein göttlich Feuer tief aus der Erde dir,

Und du in schauderndem Verlangen

Wirfst dich hinab, in des Aetna Flammen.


So schmelzt' im Weine Perlen der Übermut

Der Königin; und mochte sie doch! hättst du

Nur deinen Reichtum nicht, o Dichter,

Hin in den gärenden Kelch geopfert!


Doch heilig bist du mir, wie der Erde Macht,

Die dich hinwegnahm, kühner Getöteter!

Und folgen möcht ich in die Tiefe,

Hielte die Liebe mich nicht, dem Helden.

Quelle:
Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 1, Stuttgart 1946, S. 245-246.
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