Der letzte Ton

[204] Ein Ton, der in den Lüften lebt,

hoch über allem Dasein schwebt,

den doch des Menschen Ohr erst hört,

wenns schon kein fremder Laut mehr stört,

wenn Todesschweigen schon die Welt

gebannt in ihren Tiefen hält ...


Ein Ton der Freude, überreich

bald trotzig froh, bald lieb und weich –

der letzte Ton. Auch du darfst einst ihn hören

– dann wird kein Leid, kein Schmerz die Seele mehr bethören!

Quelle:
Otto Erich Hartleben: Meine Verse. Berlin 1905, S. 204-205.
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