Vierte Szene

[704] THEOBALD tritt hinter einem Schrank hervor. Wozu, Meister? Ich kanns auch heute hören!

CASPAR BERNAUER zu Agnes. Da siehst du jetzt!

THEOBALD. Scheltet sie nicht! Ich selbst bin schuld! Ich hätte Euch nicht folgen sollen! Diesmal nicht!

AGNES. Theobald, es tut mir weh!

THEOBALD. Ich weiß, Jungfer, ich weiß! Und ich fühls ja auch, daß ich – – Du mein Gott, ich darf ja nicht einmal von Unglück sprechen, Ihr könnt mir ja gar nicht beschieden sein, ich brauche Euch ja nur anzusehen, um das zu erkennen. Meister – darf ich ein wenig fortgehen? In einer Stunde bin ich wieder da, um diese Zeit kommen so nicht viele! Er faßt Agnes Hand. Agnes, ich wollte, ich könnte einem andern meine Liebe zu Euch abtreten, nicht um mein Herz zu erleichtern, o Gott nein, es wäre das größte Opfer, das ich bringen könnte, und ich brächte es nur, um Euch glücklich zu machen, aber glücklich würdet Ihr, das glaubt mir, wenn das, was Er schlägt sich auf die Brust. hier glüht, eine bessere Brust schwellte!


Ab.


Quelle:
Friedrich Hebbel: Werke. Band 1–5, Band 1, München 1963, S. 704.
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