Das Hermelin

[264] Der Jäger spürt dem reinsten Hermelin

Seit lange nach, doch welches Netz er stellt,

Das edle Tier weiß jedes klug zu flieh'n

Und hüpft nur um so froher durch das Feld.


Da aber ritzt es sich an einem Dorn

Und hält für einen Fleck sein eignes Blut:

Den wäscht es aus am nächsten klaren Born,

Und nun beschleicht's der Feind und kühlt den Muth.


Quelle:
Friedrich Hebbel: Sämtliche Werke. 1. Abteilung: Werke, Berlin [1911 ff], S. 264.
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