Biographie

Heinrich Heine (Gemälde von Moritz Oppenheim, 1831)
Heinrich Heine (Gemälde von Moritz Oppenheim, 1831)

1797

13. Dezember: Heinrich Heine wird in Düsseldorf als ältester Sohn des jüdischen Textilkaufmanns Samson Heine und seiner Ehefrau Elisabeth, geb. van Geldern, geboren.

1807

Heine besucht die Vorbereitungsklasse des Lyzeums.

1810

April: Eintritt in das Düsseldorfer Lyzeum.

1814

Heine verlässt das Gymnasium ohne Reifezeugnis und wechselt auf die Handelsschule.

1815

Bei dem Bankier Rindskopf in Frankfurt am Main beginnt Heine eine kaufmännische Lehre.

1816

Heine setzt die Lehre im Bankhaus seines Onkels Salomon Heine in Hamburg fort. Unglückliche Liebe zur Cousine Amalie.

1817

Unter Pseudonym veröffentlicht Heine erste Gedichte in »Hamburgs Wächter«.

1818

Mit Unterstützung des Onkels Salomon gründet Heine das Manufakturwarengeschäft »Harry Heine und Comp.« in Hamburg, in dem er vor allem englische Tuche verkauft.

1819

Heine meldet den Konkurs seines Geschäftes an.

März: Er immatrikuliert sich an der Universität Bonn zum Jurastudium, das von Salomon Heine finanziert wird. Neben juristischen hört er auch philosophische, philologische und historische Vorlesungen, u. a. bei August Wilhelm Schlegel und Ernst Moritz Arndt.

1820

Beginn der Arbeit an der Tragödie »Almansor«.

August: Im »Rheinisch-Westfälischen Anzeiger« erscheint Heines Aufsatz »Die Romantik«.

Oktober: Heine wechselt an die Universität Göttingen. Er beteiligt sich an geheimen burschenschaftlichen Versammlungen. Aus antisemitischen Gründen wird Heine aus der Burschenschaft ausgeschlossen.

1821

Januar: Wegen eines Duells erhält Heine für ein halbes Jahr Studienverbot an der Universität Göttingen.

April: Er immatrikuliert sich an der Universität in Berlin, wo er u. a. Vorlesungen bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel hört.

Bekanntschaft mit Adelbert von Chamisso und Friedrich de la Motte Fouqué.

Begegnung mit Rahel und Karl August Varnhagen von Ense.

Einige Texte Heines, darunter Fragmente aus »Almansor«, erscheinen in der von Friedrich Wilhelm Gubitz herausgegebenen Zeitschrift »Der Gesellschafter«.

»Gedichte« (vordatiert auf 1822).

1822

Heine wird Mitglied im »Verein für Kultur und Wissenschaft der Juden«.

Reise nach Polen.

Begegnung mit Christian Dietrich Grabbe.

Oktober: Heine besucht Hegel.

1823

Der Bericht »Über Polen« wird im »Gesellschafter« publiziert.

Die Sammlung »Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo« erscheint, sie enthält die Dramen »William Ratcliff« und »Almansor«.

Beginn der Freundschaft mit Karl Leberecht Immermann.

Reise nach Lüneburg, Hamburg, Cuxhaven und Ritzebüttel.

August: »Almansor« wird in Braunschweig uraufgeführt.

1824

Januar: Heine immatrikuliert sich erneut an der Universität Göttingen.

Reise nach Berlin.

Er unternimmt eine Fußwanderung durch den Harz, aus der die Reisebeschreibung »Die Harzreise« hervorgeht (erscheint 1826 in »Der Gesellschafter«).

Oktober: Besuch bei Goethe in Weimar.

1825

Juni: Heine tritt zum evangelischen Glauben über und wird in Heiligenstadt auf den Namen Christian Johann Heinrich getauft.

Juli: Promotion zum Dr. jur. in Göttingen.

Sommerurlaub in Norderney. Heine siedelt nach Hamburg über und lebt fortan als freier Schriftsteller.

1826

Begegnung mit dem Hamburger Verleger Julius Campe, der künftig Heines Hauptverleger wird.

Der 1. Teil der »Reisebilder« erscheint (»Heimkehr«, »Die Harzreise«, »Die Nordsee, I.«).

1827

Reise nach England.

April: Der 2. Teil der »Reisebilder« erscheint (»Die Nordsee, II. und III.«, »Xenien« von Immermann, »Ideen. Das Buch Le Grand« und »Briefe aus Berlin«).

Das »Buch der Lieder« (Gedichte) wird Heines publikumswirksamstes Werk und erlebt allein zu seinen Lebzeiten 13 Auflagen.

Reise über Frankfurt am Main, wo er Ludwig Börne trifft, Heidelberg und Stuttgart nach München.

Heine wird Mitherausgeber der »Neuen allgemeinen politischen Annalen«.

Die Absicht, eine Professur für Literaturgeschichte anzutreten, wird vom katholischen Klerus durchkreuzt.

1828

August – November: Aufenthalt in Italien: Mailand, Genua, Lucca, Florenz und Venedig.

Dezember: Tod des Vaters in Hamburg.

1829

Februar: Heine zieht nach Berlin.

April: Übersiedlung nach Potsdam.

1830

»Reisebilder III«.

Sommerurlaub auf Helgoland.

Heine erhält Nachricht von der Pariser Julirevolution.

Er schreibt die »Briefe aus Helgoland«, in denen er die Vorgänge der Julirevolution reflektiert.

1831

Aufgrund mangelnder Berufsperspektiven in Deutschland entschließt sich Heine zur Übersiedlung nach Paris.

Mai: Ankunft in Paris, wo er als Korrespondent für deutsche Zeitungen und Zeitschriften arbeitet.

1832

Heine nimmt an Versammlungen der Saint-Simonisten teil.

Der Abdruck seiner Artikelserie »Französische Zustände« in der Augsburger »Allgemeinen Zeitung« wird von Metternich nach einigen Folgen unterbunden.

Dezember: Die Buchausgabe »Französische Zustände« erscheint und wird in Preußen verboten.

1833

Heines Aufsatz »État actuel de la littérature en Allemagne. De l'Allemagne depuis Madame de Staël« erscheint in der Pariser Zeitschrift »L'Europe littéraire«.

Der erste von vier unter dem Titel »Salon« veröffentlichten Sammelbänden erscheint; er enthält den Aufsatz »Französische Maler«, den Gedichtzyklus »Verschiedene« und das Erzählfragment »Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski«.

1834

Begegnung mit Crescence Eugénie Mirat (Mathilde), Heines späterer Lebensgefährtin.

Heine arbeitet an der Schrift »Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland«, die unter dem Titel »De l'Allemagne depuis Luther« in der Zeitschrift »Revue des deux mondes« erscheint.

1835

Der zweite Band des »Salon«, der vor allem die deutsche Version des Aufsatzes zur Geschichte der Religion »Über Deutschland seit Luther« enthält, erscheint.

»Die romantische Schule« (überarbeitete Fassung von »État actuel de la littérature en Allemagne«, vordatiert auf 1836).

Dezember: In Preußen werden sämtliche Schriften Heines verboten.

10. Dezember: Die Deutsche Bundesversammlung verbietet sämtliche gedruckten wie ungedruckten Schriften des so genannten Jungen Deutschland, an erster Stelle die von Heine sowie die in Heines Hausverlag Hoffmann und Campe in Hamburg erschienenen.

1836

Die Französische Regierung gewährt Heine als politischem Emigranten eine Pension.

Heine erkrankt an Gelbsucht.

1837

Ernsthafte Augenerkrankung.

Der dritte Band des »Salon« erscheint, er enthält u. a. die Prosatexte »Florentinische Nächte« und »Elementargeister«.

1838

»Schwabenspiegel«.

»Shakespeares Mädchen und Frauen«.

1840

»Heinrich Heine über Ludwig Börne«.

Der vierte Band des »Salon« mit den »Briefen über die französische Bühne« und dem Erzählfragment »Rabbi von Bacherach« sowie Gedichten und Romanzen erscheint.

1841

Begegnung mit Richard Wagner.

August: Hochzeit mit Mathilde in Saint-Sulpice.

Nach einer Auseinandersetzung über seine Denkschrift über Börne duelliert sich Heine mit dem Frankfurter Kaufmann Salomon Strauß und wird an der Hüfte verletzt.

Beginn der Arbeit an dem satirischen Versepos »Atta Troll. Ein Sommernachtstraum«.

1842

Aufenthalt in Boulogne-sur-Mer.

1843

In der »Zeitung für die elegante Welt« erscheinen »Atta Troll. Ein Sommernachtstraum« (Buchausgabe 1847) und das Gedicht »Nachtgedanken«.

Aufenthalt in Trouville.

Begegnungen mit Arnold Ruge und Friedrich Hebbel.

Oktober–November: Heine reist nach Hamburg.

Nach der Rückkehr lernt er in Paris Karl Marx kennen.

1844

»Deutschland. Ein Wintermärchen«.

»Neue Gedichte«.

Bekanntschaft mit Ferdinand Lassalle.

Mitarbeit an den von Marx und Ruge herausgegebenen »Deutsch-Französischen Jahrbüchern«.

Juli: Zweiter Hamburg-Aufenthalt mit Mathilde.

Dezember: Nach dem Tod des Onkels Salomon Heine beginnen Erbschaftsstreitigkeiten innerhalb der Familie. Die Familienpension wird Heine nur unter der Bedingung weiterbezahlt, dass er in seinen Werken keine Familienangehörigen erwähnt.

1845

Zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustands Heines.

Er entgeht der für alle Mitarbeiter des »Vorwärts!« verfügten Ausweisung aus Frankreich.

Sommer: Aufenthalt in Montmorency.

1846

September: Besuch von Friedrich Engels in Paris.

1847

»Atta Troll. Ein Sommernachtstraum«.

1848

Februar: Heine arbeitet für die Augsburger »Allgemeine Zeitung« als Berichterstatter über die Pariser Februarrevolution.

Mai: Heine bricht im Louvre zusammen. Es wird eine Erkrankung an Rückenmarkschwindsucht diagnostiziert.

Krankenlager Heines in der »Matratzengruft« in der Avenue Matignon (bis zum Tod 1856).

1849

Arbeit an den Gedichten der »Romanzero«-Sammlung.

1850

Heine schreibt an seinen »Memoiren«.

1851

»Romanzero« (Gedichte).

»Der Doktor Faust« (Tanzpoem).

1853

Arbeit an der »Lutetia«, einer Sammlung aus den Berichten für die Augsburger »Allgemeine Zeitung«, und an der Schrift »Die Götter im Exil« (beide 1854 in den »Vermischten Schriften«).

1854

»Vermischte Schriften« (3 Bände).

1855

Besuche seiner Freundin Elise Krinitz (»Mouche«).

November: Die Geschwister Charlotte und Gustav kommen nach Paris.

1856

17. Februar: Heine stirbt in Paris und wird drei Tage später auf dem Friedhof Montmartre beerdigt.

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