3.

[254] Die Flaschen sind leer, das Frühstück ist gut,

Die Dämchen sind rosig erhitzet;

Sie lüften das Mieder mit Übermut,

Ich glaube, sie sind bespitzet.


Die Schulter wie weiß, die Brüstchen wie nett!

Mein Herz erbebet vor Schrecken.

Nun werfen sie lachend sich aufs Bett,

Und hüllen sich ein mit den Decken.


Sie ziehen nun gar die Gardinen vor,

Und schnarchen am End' um die Wette.

Da steh ich im Zimmer, ein einsamer Tor,

Betrachte verlegen das Bette.
[254]

Quelle:
Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21972, S. 254-255.
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