7.

Sehnsüchtelei

[316] In dem Traum siehst du die stillen

Fabelhaften Blumen prangen;

Und mit Sehnsucht und Verlangen

Ihre Düfte dich erfüllen.


Doch von diesen Blumen scheidet

Dich ein Abgrund tief und schaurig,

Und dein Herz wird endlich traurig,

Und es blutet und es leidet.


Wie sie locken, wie sie schimmern!

Ach, wie komm ich da hinüber?

Meister Hämmerling, mein Lieber,

Kannst du mir die Brücke zimmern?


Quelle:
Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21972, S. 316.
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