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[70] Verrà giorno, nel quale effettualmente potrò dire: »Sorgerò e vincerò.«
G. Bruno.
»Giordano Bruno!« schrie ich
Und war erwacht.
Prasselnd barst die Luft,
In Flammen stand die Kammer,
Blitzdurchleuchtet.
Vom Nachttisch blendend
Schien mir das jugendschöne Bild
Des Märtyrers ins Auge,
Wehmütig lächelnd.
In kühnen Ringeln fielen
Um sein Haupt die Locken,
Sinnlich keck
Und übermütig blühte
Der kleine Schnurrbart,
Frei lag der Hals,
Und um die breite Brust
Bauschte sich voll die weite Gewandung.[71]
Glutlodernd wieder,
Von wirklichen Blitzen entzündet,
Empordräute mein Traumschreck.
Auf gräßlichem Scheiterhaufen
Der qualmumwölkte
Herrliche Held und Denker der Welt hing.
Die bösen Idioten,
Verkappte Masken
In langen, weißen,
Schleppenden Laken
Tanzten wie Orang-Utans
Kreischend im Kreise,
Und die gefräßigste Bestie
Hüpfte mit dem heiligen
Marterholze des Herren Jesu,
Geil von Haß,
Zu dem fast verhauchenden
Geistes-Verbrecherfürsten,
Fauchte: »Du Schwein! Du Esel!«
Und schlug ihn blutig mit himmlischem Heilskreuz.
Da kehrte voll Ekel
Sterbend sein Haupt zur Seite
Der Gute, Große.
Todüberlegen
Verschied er.[72]
Ihm war,
Wie wenn er tauche in den blauen Golf
Der Sonnenheimat ...
Blitze flackerten,
Donner stürmten,
Unter Krachen bebten des Hauses Säulen.
Riesig leuchtend
Ragte das Bronzedenkmal,
Umspielt von übelriechenden Giftflämmchen,
Und in Millionen Trümmer zerborsten,
Tote Flüche verzischend,
Drüben versank der Vatikan.
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Diese Ausgabe gibt das lyrische Werk der Autorin wieder, die 1868 auf Vermittlung ihres guten Freundes Ferdinand v. Saar ihren ersten Gedichtband »Lieder einer Verlorenen« bei Hoffmann & Campe unterbringen konnte. Über den letzten der vier Bände, »Aus der Tiefe« schrieb Theodor Storm: »Es ist ein sehr ernstes, auch oft bittres Buch; aber es ist kein faselicher Weltschmerz, man fühlt, es steht ein Lebendiges dahinter.«
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