Lebensschale

[227] So magst du unerschüttert schweben

Und reichgefüllt im Gleichmaß ruhn,

Du Schale, die mir Gott gegeben,

All Lust und Last hineinzutun.


Wild schwanktest du im Ungewissen,

Hast dich zum Abgrund jäh geneigt –

Nun sei in Licht und Finsternissen,

Die nimmer stürzt noch schwindelnd steigt!

Quelle:
Karl Henckell: Gesammelte Werke. Band 1: Buch des Lebens, München 1921, S. 227.
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